(Korrigiert im zweiten Absatz Leitzins von 0,45 auf 0,5 Prozent)
Tokio, 03. Mrz (Reuters) - Nach den massiven Verlusten vergangene Woche haben sich die Anleger in Asien wieder mit Aktien eingedeckt. Die gute Laune der Anleger trotzt den Coronavirus-Sorgen und entstand durch die angekündigten Gespräche der Finanzminister der sieben wichtigsten Industriestaaten (G7), die in dieser Woche über die Folgen des Coronavirus-Ausbruchs für das Wirtschaftswachstum sprechen wollen. "Es besteht die Hoffnung, dass die G7-Länder eine Art koordinierte Maßnahme zur Bekämpfung des Virus ergreifen werden, möglicherweise einschließlich der Haushaltsausgaben", sagte Masahiro Ichikawa, leitender Stratege bei Sumitomo Mitsui DS Asset Management. Die Europäische Zentralbank schloss sich am Montag dem Chor der Zentralbanken an und signalisierte ebenfalls ihre Bereitschaft, mit den wachsenden Bedrohungen durch den Virus umzugehen. Die Reserve Bank of Australia (RBA) machte am Dienstag den Anfang und senkte ihren Leitzins um einen Viertelpunkt auf ein Rekordtief von 0,5 Prozent.
Die hektischen Schritte der politischen Entscheidungsträger spiegelten wachsende Befürchtungen wider, dass die neue Epidemie sich auf globale Lieferketten, die Produktion und die weltweite Reisetätigkeit niederschlägt und der Weltwirtschaft schade, die gerade im Begriff war, sich von den Folgen des Handelsstreits zwischen China und den USA zu erholen. "Es wäre kurzsichtig zu glauben, dass wirtschaftspolitische Maßnahmen allein den Märkten wieder Ruhe bringen werden. Die Realität ist, dass sich das Coronavirus immer noch ausbreitet", sagte Takehiko Masuzawa, Leiter des Vertriebshandels für japanische Kunden bei Macquarie in Tokio.
Während das Coronavirus weiterhin die Aufmerksamkeit der Anleger dominiert, richtet sich der Fokus der Börsianer auch auf den sogenannten "Super Tuesday" in den Vereinigten Staaten: Am Dienstag wird in 14 der 50 Bundesstaaten über die Verteilung von insgesamt fast 70 Prozent der Delegiertenstimmen abgestimmt. Diese entscheiden darüber, wer auf dem Parteitag im Juli nominiert wird, gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump anzutreten. Börse in Tokio hat sich am Dienstag zunächst uneinheitlich gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index .N225 lag im Verlauf faktisch unverändert bei 21.341 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index .TOPX sank um 0,8 Prozent und lag bei 1514 Punkten.
Die Börse in Shanghai .SSEC lag 1,4 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen .CSI300 gewann 1,3 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans .MIAPJ0000PUS stieg um 0,9 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,5 Prozent auf 107,74 Yen JPY= und legte 0,2 Prozent auf 6,9700 Yuan CNY= zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9576 Franken CHF= . Parallel dazu stieg der Euro EUR= um 0,1 Prozent auf 1,1144 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 1,0672 Franken EURCHF= nach. Das Pfund Sterling GBP= gewann 0,3 Prozent auf 1,2782 Dollar.