Frankfurt, 04. Nov (Reuters) - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bleibt bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem geplanten Sparkassen-Zentralinstitut. "Ich habe schlichtweg noch kein Modell gesehen, das ich unseren Eignern empfehlen könnte", sagte LBBW-Chef Rainer Neske der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe). "Wenn man da Fehler macht, dann wird es ganz bitter", warnte er und verwies auf die Erfahrungen der LBBW mit der SachsenLB. Die Übernahme der Landesbank 2008 war eine der Gründe dafür, dass die LBBW kurz darauf selbst in Schieflage geriet und mit Milliarden gerettet werden musste.
Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis trommelt seit über einem Jahr für ein Zentralinstitut des deutschen Sparkassen-Sektors. Als ersten Schritt sollen nun die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und die Dekabank - das Wertpapierhaus der Sparkassen - eine Fusion prüfen. Bei beiden Frankfurter Instituten halten die Sparkassen die Mehrheit, während sie bei der LBBW nur Minderheitseigentümer sind. Das neue Zentralinstitut soll sich nach den Vorstellungen von Schleweis im alleinigen Besitz der Sparkassen befinden und nur auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sein. Durch die aktuell noch fünf Landesbanken gebe es zu viele Doppelungen, kritisiert der Sparkassen-Präsident. es überzeugende Konzepte gebe, würden sich die LBBW und ihre Eigentümer einer Diskussion nicht entziehen, sagte Neske. "Nur muss sich jede Form von Konsolidierung eben rechnen", sagte er. "Konsolidierung ist kein Selbstzweck!"