Frankfurt (Reuters) - Ende eines jahrelangen Rechtsstreits: Im Verfahren gegen ehemalige HSH-Nordbank-Vorstände wegen verlustreicher Geschäfte vor der Finanzkrise hat auch der letzte Angeklagte eine millionenschwere Geldauflage akzeptiert.
Der frühere Vorstand Peter R. zahlt 1,5 Millionen Euro und vermeidet damit einen erneuten Prozess, wie das Hanseatische Oberlandesgericht am Donnerstag mitteilte. Der ehemalige HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher und vier Ex-Vorstände hatten bereits Anfang Juni Geldauflage von insgesamt 4,85 Millionen Euro akzeptiert.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte 2016 die Freisprüche des Hamburger Landgerichts aus dem Jahr 2012 für die ehemaligen HSH-Vorstände aufgehoben. Ursprünglich sollte ab Mitte August erneut vor dem Hamburger Landgericht über den Fall verhandelt werden. Nachdem nun auch der letzte Angeklagte eine Geldauflage akzeptiert hat, ist das Verfahren nun vom Tisch.
In dem HSH-Verfahren ging es um ein kompliziertes Geschäft, mit dem die damalige Landesbank 2007 ihre Bilanz entlasten wollte. Tatsächlich holte sich das Geldhaus mit dieser umstrittenen "Omega"-Transaktion aber zusätzliche Risiken ins Haus, die sie beinahe in die Pleite getrieben hätten. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein mussten die HSH letztlich mit einem milliardenschweren Rettungspaket vor dem Aus retten. Auf Druck der EU verkauften sie die Bank schließlich 2018 für rund eine Milliarde Euro an Finanzinvestoren um Cerberus und JC Flowers. Diese nannten das Institut inzwischen in Hamburg Commercial Bank (HCOB) um.