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Nein, Warren Buffett & Berkshire Hathaway haben keine 50 Mrd. US-Dollar verloren!

Veröffentlicht am 05.05.2020, 09:19
Aktualisiert 05.05.2020, 09:36
Nein, Warren Buffett & Berkshire Hathaway haben keine 50 Mrd. US-Dollar verloren!
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Warren Buffett und Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) sorgen in diesen Tagen in mehr als einer Hinsicht für Schlagzeilen. Einerseits ist es die erste digitale Hauptversammlung, ausgerechnet in Krisenzeiten, die viel Beachtung findet. Denn erneut stellt das Orakel von Omaha seinen langfristigen Optimismus hinsichtlich der Aktienmärkte unter Beweis.

Allerdings sind es auch die Quartalszahlen, die jetzt hohe Wellen schlagen. Unter anderem sorgt ein Quartalsverlust von fast 50 Mrd. US-Dollar für Schlagzeilen. Wobei es einige anscheinend nicht ganz so genau mit ihrer Überschrift nehmen.

Mindestens einmal habe ich inzwischen nämlich gelesen, dass Warren Buffett in Zeiten des Coronavirus 50 Mrd. US-Dollar verloren habe. Lass uns im Folgenden daher einmal schauen, warum das nicht ganz richtig ist. Und zwar in mehr als einer Hinsicht.

Etwas kleinkariert: Warren Buffett selbst hat keine 50 Mrd. US-Dollar verloren Ein erstes Missverständnis, das wir zwingend aus der Welt räumen sollten, ist das Folgende: Nicht Warren Buffett hat 50 Mrd. US-Dollar verloren. Sondern, wenn überhaupt, seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, an der er zugegebenermaßen in großem Stil noch immer investiert ist.

Dennoch ist diese Unterscheidung wichtig: Die Quartalszahlen bedeuten im Endeffekt einen, hm, bleiben wir einfach mal bei dem Wort, Verlust für die Holding-Gesellschaft selbst. Und somit für alle Investoren, die in Berkshire Hathaway investiert sind.

Das Orakel von Omaha, das derzeit mit einem Vermögen von ca. 70 Mrd. US-Dollar noch immer einen der Top-Plätze auf der Liste der reichsten Menschen unseres Planeten belegt, hat somit nicht selbst 50 Mrd. US-Dollar verloren. Sondern, wenn wir es an dieser Stelle oberflächlich belassen wollen: Jeder Investor, der ebenfalls auf Aktien der Beteiligungsgesellschaft setzt, trägt einen Teil dieses Verlustes mit.

Das Wichtigste: Das Geld ist nicht futsch Doch auch das Wort „verloren“ sollten wir an dieser Stelle sehr stark relativieren. Im Endeffekt ist das Orakel von Omaha schließlich aufgrund neuer Rechnungslegungsgrundsätze verpflichtet, neuerdings auch die Wertschwankungen seiner Aktienbeteiligungen abzubilden. Und lediglich aus diesem Blickwinkel hat es einen Verlust in Höhe von 50 Mrd. US-Dollar im letzten Quartal gegeben. Allerdings ist das eine Kennzahl, der Warren Buffett selbst wenig Beachtung schenkt.

Im letzten Quartal hat das Coronavirus schließlich die Börsen beben lassen. Per Ende des ersten Quartals lagen Dow Jones, S&P 500 und Co. noch immer deutlich zweistellig im Minus. Diese Volatilität führt daher zu diesem „Rekordverlust“. Wobei Investoren eines bedenken sollten: Der Rekordverlust ist lediglich möglich, weil Berkshire Hathaway den Wert seines Portfolios über Jahre und Jahrzehnte konsequent steigern konnte. Ein Abschlag von zwischenzeitlich mehr als 40 % an den Börsen hinterlässt da natürlich Spuren. Irgendwie zwangsläufig.

Warren Buffett selbst konzentriert sich lieber auf das operative Ergebnis seiner Beteiligungsgesellschaft. Und hier konnte Berkshire Hathaway mit ca. 5,6 Mrd. US-Dollar sogar ein positives Ergebnis erzielen. Ohne die Wertschwankungen aufgrund des Coronavirus relativiert sich die Aussagekraft des Rekordverlustes daher doch sehr. Und langfristig stehen die Chancen nicht schlecht, dass eine Aufwärtsdynamik diese kurzfristigen Buchverluste wieder ausgleichen wird.

Auch wir sollten dieser Kennzahl wenig Beachtung schenken Warren Buffett lebt es uns mit seinem Fokus vor: Den Wertschwankungen und den kurzfristigen Buchverlusten Beachtung zu schenken ist nicht der Ansatz des Orakels von Omaha. Nein, langfristig bleibt er nach wie vor optimistisch hinsichtlich der Börsen. Wohl auch in dem Wissen, dass Korrekturen, Crashs oder auch mal eine Epidemie zum durchschnittlichen Verlauf dazugehört.

Ein Rekordverlust auf Basis dieser Rechnungslegung war früher oder später bloß eine Frage der Zeit. Und wird in den kommenden Jahrzehnten bei weiteren Crashs und Korrekturen wohl erneut für Schlagzeilen sorgen, die wir dann getrost unberücksichtigt lassen können.

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Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short June 2020 $205 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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