Von Gina Lee
Investing.com - Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum haben am Donnerstagmorgen kräftig zugelegt. Nach schweren Verlusten gestern drehte der Markt einen Tag vor Bekanntgabe der wichtigen US-Arbeitsmarktdaten nach oben. Grund für den Richtungswechsel war, dass im Streit um die Schuldenobergrenze langsam Fortschritte erzielt wurden. Unterstützend wirkte außerdem der Rückgang der Energiepreise, der zuvor Inflations- und Zinssorgen geweckt hatte.
Angesichts der Fortschritte bei einer möglichen Anhebung der Schuldenobergrenze bis Dezember 2021 stiegen sowohl die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe als auch die US-Aktienkurse an. Obwohl eine Einigung die unmittelbare Gefahr der Zahlungsunfähigkeit verringern würde, ist der Konflikt zwischen Demokraten und Republikanern noch lange nicht beigelegt.
In Japan stieg der Nikkei 225 bis 3.50 Uhr MEZ um 1,39% und in Südkorea kletterte der KOSPI um 1,28%.
Der australische Aktienindex ASX 200 gewann 0,58%, während der Hongkonger Index Hang Seng Index um 0,57% fiel.
Die chinesischen Märkte blieben feiertagsbedingt geschlossen, doch im Hinblick auf die Beziehungen zwischen den USA und China sorgten die Pläne von US-Präsident Joe Biden, sich noch vor Ende 2021 virtuell mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu treffen, für gute Stimmung unter den Anlegern.
Außenminister Antony Blinken sagte zudem, dass die USA angesichts der anhaltenden Schuldenprobleme der China Evergrande Group (HK:3333) darauf hoffen, dass China "verantwortungsvoll handelt und effektiv mit allen Herausforderungen umgeht". Allerdings kritisierte er auch Chinas jüngste Militärmanöver rund um Taiwan.
Die gegenwärtige globale Energiekrise, welche die Erdgas-Preise zeitweise bis zu 40 % in die Höhe schnellen ließ, konnte durch das Hilfsangebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin etwas entschärft werden. Russland sei bereit, zur Stabilisierung der Lage auf den globalen Gasmärkten beizutragen.
Trotz der Kursgewinne an den Aktienmärkten blicken die Anleger nervös auf den für Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht, der auch die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft umfasst. Am Mittwoch lag das Stellenplus in der US-Privatwirtschaft per Berichtsmonat September bei 568.000 Stellen und damit über den Erwartungen.
Der Bericht dürfte mehr Klarheit darüber bringen, wann genau die US-Notenbank Federal Reserve mit der Reduzierung der monatlichen Asset-Käufe beginnen wird.
"Es sind mehrere Dinge, die wir im Moment beobachten - die Schuldenobergrenze ist sicherlich eines davon, und das hat zu der jüngsten Volatilität mit beigetragen", sagte Tracie McMillion, Leiterin der globalen Asset-Allocation-Strategie des Wells Fargo (NYSE:WFC) Investment Institute gegenüber Bloomberg.
"Aber wir halten solche 5%-Korrekturen für geeignet, zusätzliche Gelder in die Aktienmärkte zu stecken."
Ansonsten prüft die Europäische Zentralbank ein neues Anleihekaufprogramm. Auf diese Weise will sie möglichen Marktturbulenzen vorbeugen. Die Reserve Bank of India fällt ihre geldpolitische Entscheidung am Freitag.