Investing.com -- Der S&P 500 schloss am Donnerstag dank einer von Nvidia losgetretenen Rallye im Tech-Sektor und Fortschritten bei den Verhandlungen über die Erhöhung der Schuldenobergrenze deutlich im Plus.
Der breit gefasste S&P 500 stieg um 0,88 %, der Index der Standardwerte Dow Jones Industrial fiel dagegen um 0,11 % oder 35 Punkte. Für den Nasdaq 100 ergab sich ein Plus von 2,46 %.
NVIDIA-Aktien (NASDAQ:NVDA) feierten einen Kursanstieg von 24,3 %. Die Rallye ließ die Marktkapitalisierung des Grafikkartenherstellers auf 956,52 Milliarden Dollar und damit nahe an die Marke von einer Billion Dollar anwachsen. Hintergrund des Kurssprungs waren die besser als erwarteten Ergebnisse für das erste Quartal und der deutlich über den Schätzungen der Wall Street liegende Ausblick.
Der Chipkonzern erwartet für das zweite Quartal einen Umsatz von etwa 11,00 Milliarden Dollar, das liegt deutlich oberhalb der Analystenerwartungen von 7,00 Milliarden Dollar. Das wachsende Interesse an künstlicher Intelligenz sorgt für eine steigende Chipnachfrage in seinem Rechenzentrumsgeschäft.
"Unsere Erwartungen für die künftigen Umsätze von NVDA steigen beträchtlich. In unserer revidierten Prognose für das Geschäftsjahr 2026 gehen wir nun von einem Umsatz von 67 Milliarden Dollar aus (ein Plus von fast 50 % gegenüber unserer vorherigen Prognose von 45 Milliarden Dollar)", schrieb Wedbush in einer Mitteilung, nachdem es sein Rating für die Aktie von "Neutral" auf "Outperform" angehoben hatte, mit einem Kursziel von 490 Dollar.
Der Kurssprung bei Nvidia ließ auch den Kurs von Monolithic Power Systems (NASDAQ:MPWR), das Lösungen für das Energiemanagement einiger Nvidia-Chips anbietet, um 16 % in die Höhe schnellen, während die Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) und Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) ebenfalls stark im Windschatten der Nvidia-Zahlen zulegten.
Die Börsenstimmung profitierte auch von Signalen, wonach Präsident Joe Biden und der Republikaner Kevin McCarthy kurz vor einer Einigung über die Anhebung der Schuldenobergrenze stehen, wodurch ein Staatsbankrott der USA abgewendet werden könnte.
Finanzministerin Janet Yellen hatte zuvor gewarnt, dass die USA bereits am 1. Juni mit der Begleichung ihrer Schulden in Verzug geraten könnten. Vor dem so genannten Datum X, dem Tag, an dem die USA nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Rechnungen zu bezahlen, hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit der USA aus Sorge vor einem möglichen Zahlungsausfall auf "watch" gesetzt.
In puncto Berichtssaison standen die Einzelhändler im Mittelpunkt: Best Buy (NYSE:BBY) und Ralph Lauren (NYSE:RL) meldeten ihre Quartalszahlen und konnten die Schätzungen der Wall Street übertreffen.
Dollar Tree (NASDAQ:DLTR) hingegen gab um 10 % nach. Der Discounter reduzierte seinen Gewinnausblick und machte dafür die hohe Inflation verantwortlich, die sich negativ auf die Nachfrage nach margenstärkeren Produkten auswirke.
Die Bruttomarge ging im Jahresvergleich um 343 Basispunkte zurück, bedingt durch "eine Mixverschiebung hin zu Verbrauchsgütern und einen höheren Warenschwund, was zum Teil durch niedrigere Frachtkosten kompensiert wurde", so Goldman Sachs (NYSE:GS) in einer Mitteilung.
DISH Network Corporation (NASDAQ:DISH) kletterte derweil um fast 8 %. Berichten des Wall Street Journal zufolge befindet sich das Unternehmen in Gesprächen mit Amazon (NASDAQ:AMZN), um über die E-Commerce-Plattform Mobilfunk-Tarife zu verkaufen.
Konjunkturseitig dämpften eine Aufwärtskorrektur des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal und geringer als erwartet ausgefallene wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung die Erwartungen für eine Zinspause im nächsten Monat.
Nach den Daten kletterte die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Juni auf 50 % von 28% am Vortag. Das ergeht aus dem von Investing.com bereitgestellten Fed Rate Monitor-Tool.