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Pro und Contra - Netflix: Argumente für und gegen einen höheren Aktienkurs

Veröffentlicht am 26.10.2020, 07:45
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von Liz Moyer und Yasin Ebrahim 

Investing.com - Netflix (NASDAQ:NFLX) sieht sich neuen Konkurrenten und einem harten Kampf um neue Abonnenten gegenüber, aber lassen Sie sich davon nicht beeinflussen.

Die Auslandsmärkte sind eine gigantische Wachstumsquelle, und der Streaming-Riese ist operativ besser aufgestellt, da die Produktion nach den Sperrungen im Frühjahr, die sich auf den Produktionszyklus von Fernsehen und Film auswirkten, wieder auf Touren kommt. 

Aber Netflix verliert Marktanteile und wird kämpfen müssen, um eine weitere Erosion zu verhindern.

Liz Moyer von Investing.com argumentiert für Netflix, während Yasin Ebrahim erklärt, warum dies eine Aktie ist, die umschifft werden sollte.

Die Argumente der Bullen

Wenn Sie zu Netflix bullisch eingestellt sind, werden Sie sich nicht von einer kleinen Pause im Abonnentenwachstum unterkriegen lassen.

Anfang der letzten Woche meldete Netflix enttäuschende Ergebnisse. Im Quartal kamen 2,2 Millionen Abonnenten weltweit hinzu, was jedoch nicht den eigenen Prognosen entsprach. Der Gewinn von 1,74 USD je Aktie blieb ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. 

Die Zahlen verfehlten sogar die Erwartungen der Analysten, aber mehrere Wall Street Analysten erhöhten ihre Kursziele trotz des Fehlschlags und viele bestätigten einen positiven Ausblick auf die Aktie, deren Kurs in diesem Jahr um 50% gestiegen ist.

Die Pandemie hat das Geschäft von Netflix Anfang dieses Jahres angekurbelt, als sich die Menschen durch Komaglotzen bei Laune hielten. Im ersten Halbjahr kamen 25 Millionen neue Abonnenten hinzu. Die landesweite Schließung von Kinos während der Viruswelle im Frühjahr veranlasste auch mehr Menschen auf der Suche nach Ablenkung zu Streaming-Diensten wie Netflix zu gehen. Gewohnheiten sind schwer zu ändern.

Jetzt, da sich die Dinge wieder öffnen (trotz aller Rückschläge), wird das Abonnentenwachstum mit dem vom Frühjahr natürlich nicht mehr Schritt halten. Das heißt aber nicht, dass das Geschäftsmodell von Netflix kaputt ist.

Eine Kennzahl, auf die sich einige Analysten stürzten, war der positive Free Cashflow im Quartal. Netflix hatte Probleme, diese Kennzahl im grünen Bereich zu halten, da es viel Geld für neue Inhalte ausgibt. Das Unternehmen gibt jedoch an, dass es in diesem Jahr einen Cashflow von 2 Mrd. USD und eine operative Marge von 19% erzielt. Der CEO war optimistisch, dass das Unternehmen im nächsten Jahr den positiven Cashflow aufrechterhalten kann, selbst wenn die Produktion - und damit die Ausgaben - für neue Shows wieder in Gang kommt.

Auch wenn die Abonnentenzahlen in den USA langsamer zunehmen, hat Netflix immer noch die Möglichkeit, ins Ausland zu expandieren, wo die Kundenzahlen um 30% oder mehr steigen. Michael Morris von Guggenheim, der die Aktie mit einem Kursziel von 570 USD bewertet, sagt, dass die Chancen in Indien und Südasien ermutigend sind.

Die wachstumsstarken Märkte "bleiben für das Netflix-Bull-Case die Grundlage“, schreibt er, "mit lokalen Partnerschaften als Haupttreiber".

Netflix sieht sich auch einer neuen Konkurrenz durch Disney+ (NYSE:DIS) sowie ältere Gegner wie Amazon (NASDAQ:AMZN) und Apple (NASDAQ:AAPL) gegenüber, aber seine Inhalte lässt eine treue Anhängerschaft immer wieder für mehr zurückkommen. In den Anfangstagen der Pandemie strömte das Publikum zu Tiger King, einer Dokumentarserie.

 Ab Mitte November kommt die vierte Staffel von The Crown, der beliebten Netflix-Originalserie über die britische Königsfamilie.

Die Argumente der Bären

Netflix sitzt zwar immer noch auf dem Streaming-Thron, aber seine Konkurrenten haben erhebliche Fortschritte gemacht und hämmern an die Tür, um dem Streaming-Riesen das Zepter zu entreißen.

Anfang dieses Monats zeigten Daten, dass Konkurrenten wie Amazon Prime Video beginnen, die Lücke zum Streaming-Riesen zu schließen. Laut dem Streaming-Dienstleister Reelgood sank der Marktanteil von Netflix im dritten Quartal auf 25% von noch 32% im zweiten.

Amazon hat es geschafft, die Lücke mit einem Marktanteil von 21% im dritten Quartal zu schließen, der deutlich über dem Vorjahreswert von 1% lag. Hulu, HBO Max und Disney auf den Plätzen drei, vier und fünf nagen ebenfalls am Marktanteil von Netflix.

Nach den schwächer als erwarteten Ergebnissen des dritten Quartals Anfang der letzten Woche gab das Unternehmen bekannt, dass die Performance im ersten Halbjahr 2021 weiter stocken wird, sich jedoch im zweiten Halbjahr dank einer Vielzahl neuer Inhalte erholen könnte.

"Die Pandemie und ihre Auswirkungen machen die Prognosen weiterhin sehr unsicher. Wir gehen davon aus, dass die Nettokundengewinne im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen werden aufgrund des großen Ausschlags an Nettozugängen, die wir im ersten Halbjahr 2020 verzeichnet hatten", schrieb Netflix.

Einige fragen sich jedoch, ob das Abonnentenwachstum im nächsten Jahr in erheblichem Maße zurückkehren wird. Sollte bis dahin ein Covid-19-Impfstoff vorliegen, könnten die Länder die Beschränkungen rasch aufheben, was zu einer schwächeren Streaming-Nachfrage führen würde. 

"Ehrlich gesagt würde ich Netflix vermeiden, für den Fall, dass es einen Impfstoff gibt oder die Sperrungen erheblich gelockert werden", sagte Alex DeGroote, dem DeGroote Consulting gehört, in einem Interview auf CNBC.

Dies spiegelte ähnliche Einschätzungen von Benchmark Capital Partners wider, einem der fünf Wall Street Unternehmen mit einem Verkaufsrating für die Aktie.

"Trotz hoher Kundenzuwächse und geringerer Abwanderung sind wir besorgt über den zunehmenden Streaming-Wettbewerb, der möglicherweise die Preismacht in einem globalen Wirtschaftsabschwung einschränkt und Umfragen, die darauf hinweisen, dass Streaming-Dienste zu den ersten Haushaltsbudgetposten gehören, die beim Verlust des Arbeitsplatzes gekürzt werden", sagte Benchmark im April.

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