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ProSiebenSat.1-Chef stellt sich auf steinigen Weg ein

Veröffentlicht am 07.03.2019, 14:59
© Reuters. File photo shows the logo of Germany's biggest commercial broadcaster ProSiebenSat.1 Media AG in Unterfoehring
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Unterföhring (Reuters) - Der nach mehreren Managementwechseln gebeutelte Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat im Rennen mit Videodiensten wie Netflix (NASDAQ:NFLX) noch einen steinigen Weg vor sich.

"Transformation ist nicht leicht. Das ist ein Marathon, kein Sprint", sagte der seit vergangenen Sommer amtierende Vorstandschef Max Conze am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Unterföhring bei München. "Es wird Schlaglöcher auf der Straße geben." Angesichts schrumpfender TV-Werbeerlöse will Conze den Ausbau des Online-Geschäfts und die Zusammenarbeit der Sparten vorantreiben. Während das hochprofitable TV-Sender-Geschäft stagniert, wandern zunehmend vor allem jünger Zuschauer zu Netflix & Co ab.

Die ProSiebenSat.1-Aktie (DE:PSMGn), die seit Conzes Amtsantritt bereits mehr als ein Drittel an Wert verloren hat, gab am Donnerstag 1,6 Prozent nach. Am Markt wird bereits spekuliert, dass ProSiebenSat.1 zum Übernahmeziel für Investoren werden könnte, die eine günstige Einstiegsmöglichkeit sehen.

"2018 war kein Jahr, mit dem wir zufrieden sein können", räumte Conze ein. Umsatz und Betriebsgewinn schrumpften im vierten Quartal und im Gesamtjahr, auch weil die Fernseh-Werbeerlöse als größte Einnahmequelle nicht mehr so sprudeln wie früher. Im Gesamtjahr erlöste ProSiebenSat.1 gut vier Milliarden Euro, das waren zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Betriebsgewinn sank um vier Prozent auf rund eine Milliarde Euro, der für die Dividende maßgebliche bereinigte Überschuss schrumpfte um zwei Prozent auf 541 Millionen Euro.

NEUES VIDEOPORTAL STARTET IM SOMMER

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Conze sagte, der Konzern habe die Schwäche im TV-Werbegeschäft noch nicht ausreichend mit seinen ebenfalls werbeabhängigen Online-Videoangeboten und den aus anderen Quellen finanzierten Internetseiten wie Verivox oder Parship ausgleichen können. Das als Hoffnungsträger angekündigte neue Videoportal mit mehreren Partnersendern soll im Sommer starten. Das Angebot, an dem sich das ZDF und die Medienkonzerne Discovery, Axel Springer (DE:SPRGn) und Constantin Medien beteiligen, soll die Abwanderung von Zuschauern zu Netflix bremsen. Auch mit der ARD führe er "sehr konstruktive Gespräche" über eine Beteiligung, sagte Conze.

ProSiebenSat.1 wertete die Geschäftsentwicklung als Beleg für die seit Jahren verfolgte Strategie, auf mehrere Sparten zu setzen. Neben den Sendern und den Online-Angeboten ist das auch das TV-Produktionsgeschäft. "Die Ergebnisse des vierten Quartals zeigen klar, dass ein diversifizierterer Umsatz der Erfolgsschlüssel für die Zukunft der Gruppe sein wird", erklärte Finanzvorstand Jan Kemper. Er war erst vor zwei Jahren angetreten, hatte aber vor kurzem überraschend seinen Abschied angekündigt. Damit ist Kemper das fünfte Vorstandsmitglied in 14 Monaten, das den Konzern verlässt. Zu Gerüchten über Differenzen zwischen Conze und Kemper erklärten beide, man trenne sich im besten Einvernehmen.

Conze hatte in diesem Zusammenhang den Vorstand verkleinert, unter dem die drei Sparten nun mit jeweils eigenen Chefs sich zwar gegenseitig befruchten, aber selbständiger agieren sollen. Als Vorstufe zu einer möglichen Aufspaltung des Konzerns will Conze die neue Struktur aber nicht verstanden wissen. "Es gibt keine versteckten Pläne, die zu einer Abspaltung eines dieser Geschäftsteile führen würden", sagte der Vorstandschef. Auch eine Beteiligung eines weiteren Partners wie des Finanzinvestors General Atlantic an der Online-Sparte Nucom sei kein Thema. "Wir konzentrieren uns sehr auf das Operative und darauf, dass die Geschäfte laufen."

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