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ROUNDUP 2: Merck KGaA mit Gewinnsprung - Gute Geschäfte mit Impfstoffherstellern

Veröffentlicht am 03.03.2022, 11:39
Aktualisiert 03.03.2022, 11:45
© Reuters
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(neu: Aktienkurs, Aussagen aus der Pk)

DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck (DE:MRCG) KGaA blickt nach einem starken zweiten Corona-Jahr optimistisch in die Zukunft. Dank guter Geschäfte seiner Laborsparte mit Impfstoffentwicklern und -herstellern in der Pandemie wuchs das Dax -Unternehmen 2021 so stark wie nie. Aber auch die Pharmasparte und das Elektronikgeschäft mit Halbleitermaterialien trugen zu den Zuwächsen bei, wie Merck am Donnerstag mitteilte. In diesem Jahr sollen Umsatz und Betriebsgewinn aus eigener Kraft stark steigen. An der Börse reagierten die Anleger erfreut.

Vom Krieg in der Ukraine sieht sich Merck unterdessen kaum betroffen. Es gebe jedoch wachsende Herausforderungen in der Logistikkette, sagte Merck-Vorstandschefin Belén Garijo bei der Vorlage der Zahlen.

Die Merck-Aktie führte am späten Vormittag mit einem Aufschlag von rund zwei Prozent den schwächelnden Dax an. Für die Anleger sind die vergangenen Wochen allerdings eher trübe verlaufen, seit dem Rekordhoch bei 231,50 Euro Ende Dezember hat das Papier mehr als ein Fünftel an Wert eingebüßt. Aus Sorge vor einem nachlassenden Rückenwind durch die Pandemie hatten Anleger sich von Corona-Gewinnern wie Merck getrennt. Zudem belasteten der allgemeine, durch Inflations- und Zinssorgen ausgelöste Kursverfall an den Börsen sowie zuletzt der Ukraine-Krieg.

Analyst Richard Vosser von JPMorgan (NYSE:JPM) sprach von einem starken Ausblick des Konzerns auf das laufende Jahr. So werde die Konsensschätzung für das operative Ergebnis (Ebitda) voraussichtlich um vier Prozent steigen. Das sollte den Aktienkurs stützen, erwartet der Experte.

Merck hat bisher in der Pandemie eine Sonderkonjunktur erlebt, da die Darmstädter weltweit viele Corona-Impfstoffentwickler und auch den Mainzer Hersteller Biontech (NASDAQ:BNTX) beliefern. Der Aufwind setzte sich auch im vergangenen Jahr fort: Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um gut 12 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Euro. Beim Gewinn konnte Merck noch stärker zulegen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um gut 17 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro.

Unterm Strich wuchs der Gewinn um mehr als die Hälfte auf fast 3,1 Milliarden Euro. "Im Geschäftsjahr 2021 haben wir ein Rekordwachstum erzielt und unsere Margen gesteigert", sagte Garijo. Sie bekräftigte das Ziel von 25 Milliarden Euro Umsatz bis 2025. Für Anleger soll es mit 1,85 Euro Dividende je Aktie so viel geben wie nie, 45 Cent mehr als im Vorjahr.

Der Krieg in der Ukraine habe "keinen materiellen Einfluss" auf das Geschäft und die Prognose von Merck, sagte Garijo weiter. Man erziele nur etwa ein Prozent des Gesamtumsatzes in Russland und der Ukraine. Merck habe weder eigene Produktionsstandorte noch Beschäftigte in der Ukraine. In Russland zählt Merck 400 Leute zur Belegschaft und macht vor allem Pharmageschäft.

Angetrieben wurde Merck im vergangenen Jahr von der boomenden Laborsparte mit Produkten und Dienstleistungen für die Arzneiherstellung und -forschung. Hier stieg der Umsatz aus eigener Kraft um mehr als ein Fünftel. Im Zusammenhang mit der Pandemie kamen rund 1,15 Milliarden Euro Umsatz zusammen, wie Garijo sagte. In diesem Jahr sollen es 900 Millionen Euro werden.

Etwas weniger kräftig als die Laborsparte legte der Pharmabereich zu, wo sich neue Medikamente etwa gegen Krebs auszahlten. Zudem wuchs das Geschäft mit Unfruchtbarkeitsbehandlungen auch wegen Nachholeffekten. In der Pandemie waren Kinderwunschkliniken zeitweise geschlossen.

In der Spezialchemie profitierte Merck von einem stark wachsenden Geschäft mit Halbleitern, in das der Konzern mit der Übernahme des US-Zulieferers Versum eingestiegen war. Weltweit sind Halbleiter knapp, gerade in der Autobranche. Unterdessen erholte sich das Geschäft mit Farbpigmenten. Verluste gab es erneut bei Flüssigkristallen etwa für Smartphone-Bildschirme, wo harte Konkurrenz aus Asien Merck seit längerem zusetzt.

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