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ROUNDUP 3: K+S bestätigt Jahresziele trotz Ukraine-Krieg - zahlt Dividende

Veröffentlicht am 10.03.2022, 14:38
Aktualisiert 10.03.2022, 14:45
© Reuters.
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(Neu: weitere Äußerungen von Konzernchef Lohr im 3. und 4. Absatz zum Kalimarkt und den Energiepreisen)

KASSEL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Düngerkonzern K+S (DE:SDFGn) hält trotz des rasanten Anstiegs der Energiepreise an seinen Anfang Februar ausgegebenen Jahreszielen fest. So dürften die Preise für Kalidünger weiter steigen, sorgen hohe Preise für Ackerfrüchte doch für eine starke Nachfrage nach Dünger, der im Zuge der westlichen Sanktionen gegen die wichtigen Förderländer Russland und Belarus noch knapper werden dürfte.

So zählen der belarussische Staatskonzern Belaruskali und das russische Uralkali zu den größten Kaliproduzenten der Welt. "Wir reden über etwa ein Drittel der Weltproduktion von Kaliprodukten", betonte K+S-Chef Burkhard Lohr auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am Donnerstag in Frankfurt. Sollte es zu Ausfällen kommen, habe das nicht nur Auswirkungen auf die Kalipreise, sondern auch auf die Mengen landwirtschaftlicher Produkte, die erzeugt werden können.

K+S und die übrigen Kaliproduzenten seien weit davon entfernt, die Ausfälle ausgleichen zu können. Die Branche könne nicht innerhalb von Monaten die Produktion beliebig erhöhen, erklärte er. Sein Unternehmen selbst könne - wie 2021 - die Produktion vielleicht nochmals ein klein wenig steigern, mehr gehe aber nicht.

Mit Blick auf die Energiekosten ist Lohr noch verhalten zuversichtlich. Man beobachte die weitere Entwicklung, besonders bei der Energieversorgung und den Sanktionen. Bis zum nächsten Winter habe K+S aber wegen der steigenden Energiekosten nichts zu befürchten. "Wir sind erfreulicherweise für dieses Jahr zu 92 Prozent eingedeckt für ordentliche Preise."

Lohr rechnet für 2022 weiter mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebitda) auf 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro. Die Aktien legten deutlich zu. "Mit der genannten Bandbreite würden wir das bisher beste Ergebnis unserer Firmengeschichte erwirtschaften", sagte Lohr im Zuge der Veröffentlichung der Jahreszahlen laut Mitteilung. "Selbst mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Dynamik bei den Absatzpreisen sowie den Energierisiken halten wir an dieser Prognose fest."

Am oberen Ende der Spanne wäre das im besten Fall rund doppelt so viel operativer Gewinn, wie im vergangenen Jahr erzielt wurde. Da hatte K+S bei einem Umsatzwachstum um rund ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 969 Millionen Euro eingefahren - ein Vielfaches des 2020er-Wertes. Der bereinigte freie Mittelzufluss soll sich 2022 auf 600 bis 800 Millionen Euro belaufen, nach 93 Millionen Euro 2021.

Im vergangenen Jahr profitierte K+S neben den hohen Kalipreisen auch von einem guten Geschäft mit Streusalz und Salzen für die chemische Industrie. Hinzu kam beim operativen Ergebnis ein Einmaleffekt aus der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Reks mit der Remondis-Tochter Remex in Höhe von 220 Millionen Euro. Zusätzlich führten Machbarkeitsstudien für Haldenabdeckungsverfahren zu ergebniswirksamen Auflösungseffekten bei Bergbau-Rückstellungen. Die Höhe bezifferte ein Unternehmenssprecher Anfang Februar auf Nachfrage auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Unter dem Strich entfiel 2021 auf die Aktionäre von K+S im fortgeführten Geschäft ein Überschuss von knapp 2,2 Milliarden Euro, nachdem 2020 auch wegen hoher Abschreibungen im Kaligeschäft ein Minus von knapp 1,9 Milliarden Euro verbucht werden musste. Neben den Zuwächsen im operativen Geschäft geht das Plus vor allem auf buchhalterische Gründe zurück. Nachdem 2020 noch hohe Abschreibungen im Kaligeschäft notwendig gewesen waren, verbuchte der Konzern nun eine Wertaufholung von 1,7 Milliarden Euro, insbesondere wegen langfristig optimistischeren Erwartungen an das Geschäft.

Die Aktionäre sollen vor diesem Hintergrund auch wieder eine Dividende erhalten. Nachdem sie im vergangenen Jahr wegen der damals noch hohen Schulden des Konzerns leer ausgegangen waren, sollen nun insgesamt 20 Cent je Aktie fließen: Eine Basisdividende von 15 Cent sowie eine Prämie von 5 Cent. Mit dem Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts, der den Nordhessen 2,6 Milliarden Euro in die Kassen gespült hatte, konnten sie K+S die Schulden im vergangenen Jahr deutlich senken können.

Sollten die Geschäfte weiter rund laufen und der freie Mittelzufluss, also das Geld, das K+S wirklich erwirtschaftet, so steigen wie von Lohr in Aussicht gestellt, könnte laut dem Konzernchef im nächsten Jahr auch mit einer höheren Ausschüttung gerechnet werden.

Angesichts bereits bekannter Eckdaten hätten weder das operative Ergebnis des vergangenen Jahres noch der Ausblick des Düngerkonzerns auf 2022 überrascht, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank einer ersten Reaktion auf die Resultate. Als kleine positive Überraschungen wertet der Experte aber die unerwartet hohe Dividende und den bereinigten freien Mittelzufluss.

Die Aktien von K+S setzten mit einem Plus von fast acht Prozent auf 23,690 Euro am Donnerstag an der MDax-Spitze ihre Rally der vergangenen Monate fort, nachdem sie in den vergangenen Tagen im Sog der wegen des Krieges in der Ukraine unruhigen Finanzmärkte ein wenig zurückgefallen waren. Auf Sicht von zwölf Monaten hat der K+S-Kurs nun schon um rund 160 Prozent zugelegt.

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