JENA (dpa-AFX) - Der Technologie- und Rüstungskonzern Jenoptik (XETRA:JENG) wird dank einer guten Auftragslage zuversichtlicher für 2016. "Wir sind zufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf", sagte Unternehmenschef Michael Mertin am Donnerstag. Jetzt sollen in diesem Jahr 9,5 Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn (Ebit) beim Unternehmen hängen bleiben - das ist das obere Ende der bisher ausgegebenen Zielspanne. Im Vorjahr hatte die sogenannte Ebit-Marge 9,2 Prozent betragen.
Für den Konzernumsatz peilt Mertin 2016 weiterhin 680 bis 700 Millionen Euro an. Damit würde der operative Gewinn (Ebit) auf 64,6 bis 66,5 Millionen steigen. "Wenn alles so kommt wie geplant, dann legt Jenoptik ein Topergebnis vor", sagte Mertin. 2015 hatte das Unternehmen mit Erlösen in Höhe von 668,6 Millionen Euro operativ 61,2 Millionen Euro verdient.
An der Börse sorgten die Nachrichten für wenig Auftrieb. Zur Mittagszeit lag der Kurs der Jenoptik-Aktie mit 0,10 Prozent im Mittelfeld des TecDax (TecDAX).
Positiv stimmen den Vorstand vor allem die zahlreichen Großaufträge, die das Unternehmen an Land gezogen hat. Rund 40 Prozent des Auftragsbestands in Höhe von 415 Millionen Euro will Jenoptik noch in diesem Jahr zu Umsatz machen. Allerdings warnte Mertin: "Es bleibt dabei, wir haben weltweit unsichere Rahmenbedingungen und schwer kalkulierbares Investitionsverhalten." Vor allem die Zurückhaltung in den arabischen Ländern aufgrund des niedrigen Ölpreises mache dem Konzern in seinem Geschäft mit der Verkehrssicherheit zu schaffen. Von den US-Wahlen rechnet Mertin hingegen mit keinen negativen Auswirkungen für Jenoptik.
Im dritten Quartal verdiente Jenoptik vor allem dank einer höheren Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnik deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn legte im Jahresvergleich um 11,4 Prozent auf 19,8 Millionen Euro zu. Schlechter lief es dabei weiterhin im Geschäft mit Verkehrssicherheitssystemen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn in Höhe von 17 Millionen Euro. Das war gut ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz schrumpfte hingegen im Jahresvergleich um 3,4 Prozent auf 165,7 Millionen Euro. Jenoptik bekam hier vor allem die geringeren Investitionen im Nahen Osten zu spüren - eine Folge des niedrigen Ölpreises. Der Auftragseingang legte jedoch um 57 Prozent auf 228,2 Millionen Euro zu. Dabei ergatterte die Gesellschaft vor allem neue Aufträge im Geschäft mit Verteidigungs- und zivilen Systemen. So schloss Jenoptik erst vor kurzem mit der US-Regierung zwei langjährige Verträge für Ersatzteile und Wartung des Flugabwehrsystems Patriot ab.