PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch im Vorfeld der US-Notenbanksitzung ihrer jüngsten Gewinnserie Tribut gezollt und schwächer geschlossen. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone fiel um 1,07 Prozent auf 3372,38 Punkte. Der französische Cac 40 (CAC 40) büßte 0,80 Prozent auf 5382,66 Zähler ein. Der britische FTSE 100 sank um 0,45 Prozent auf 7291,01 Punkte.
Negative Impulse für die Märkte kamen von Befürchtungen, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und China doch nicht so schnell beigelegt werden kann wie bislang erhofft. Denn vor einem möglichen Abkommen zwischen beiden Ländern soll es laut einem Pressebericht erst nochmal eine Verhandlungsrunde hochrangiger Delegationen geben.
Unter den Einzelwerten im EuroStoxx sackten die Anteilsscheine von Bayer (4:BAYGN) am Index-Ende um fast 10 Prozent ab. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern musste im Streit um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup in den USA eine weitere Schlappe einstecken. Eine Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco befand, dass der Unkrautvernichter mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat ein wesentlicher Faktor für die Lymphdrüsenkrebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman gewesen ist.
In Zürich verloren die Papiere der UBS (1:UBS) 2,4 Prozent. Die Schweizer Großbank stellte die Anleger am Mittwoch auf ein schwaches erstes Quartal ein. Das Geschäftsumfeld im Investmentbanking sei für ein Auftaktquartal so schlecht wie selten zuvor in der jüngeren Vergangenheit, sagte Bankchef Sergio Ermotti bei einer Investorenkonferenz in London. Außerhalb der USA gebe es mit Blick auf Übernahmen oder Börsengänge kaum Aktivitäten. Die Erträge im Investmentbanking lägen bisher im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Drittel niedriger.
Als Schlusslicht im FTSE-Index verloren die Aktien von Kingfisher (3:KGF) 6,4 Prozent. Die Unternehmenschefin hatte ihren Rücktritt angekündigt, da der Umstrukturierungsplan der Baumarktkette bisher nicht gegriffen hat.
Die Anteilsscheine von Rio Tinto (3:RIO) büßten 2,4 Prozent ein. Auch insgesamt waren die stark von der Konjunktur abhängigen Minenwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR) in Europa nicht gut gelitten.