FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Ölpreise haben am Montag die Börsenstimmung in Europa erneut belastet und den Dax (DAX) in negatives Terrain gedrückt. Ein zudem weiterhin vergleichsweise starker Euro tat sein Übriges.
Im frühen Handel fiel der deutsche Leitindex um 0,19 Prozent auf 9775,95 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) verlor 0,09 Prozent auf 20 178,22 Punkte, während der Technologiewerte-Index ins Plus drehte. Zuletzt gewann der TecDax (TecDAX) 0,12 Prozent auf 1643,47 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,17 Prozent.
ÖL, EURO UND CHARTTECHNIK BELASTEN
Viele Marktteilnehmer sehen sinkende Ölpreise als Signal für eine schwächelnde Weltkonjunktur. Zugleich wurde der Euro (FX1:EURUS) bei knapp unter 1,14 US-Dollar gehandelt, was wiederum ein Belastungsfaktor für deutsche Unternehmen ist, die ihre Waren außerhalb der Eurozone exportieren. Erst am Freitag war die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum Dollar auf den höchsten Stand seit fünf Monaten gestiegen und im Vergleich zum britischen Pfund sogar auf den höchsten Stand seit 16 Monaten.
Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar verwies zudem darauf, dass der Dax auf seiner Talfahrt vor dem Wochenende wichtige charttechnische Trends gebrochen habe, die ihn seit Ende Februar stabilisiert hätten. Damit seien Alarmsignale ausgelöst worden.
RWE-AKTIE NACH STUDIE AN DER DAX-SPITZE
Unter den Einzelwerten rückten vor allem die Anteilsscheine des Versorgers RWE (XETRA:RWEG) in den Fokus, die an der Dax-Spitze um 2,20 Prozent zulegten. Die Societe Generale (PA:SOGN) sieht inzwischen deutlich höhere Chancen für positive Kurstreiber als für negative beim Essener Konzern. Auf Basis der Gewinnschätzungen für 2017 sei die Aktie im Branchenvergleich rund 50 Prozent unterbewertet, schrieb Analyst Lüder Schumacher und empfiehlt das Papier nun zum Kauf.
Die Aktien von Thyssenkrupp(XETRA:TKAG) gaben zugleich am Dax-Ende um 3,26 Prozent nach. Sie waren allerdings in der vergangenen Woche wegen Spekulationen über ein Interesse von Tata Steel an der Stahlsparte des Essener Unternehmens um etwas mehr als 13 Prozent gestiegen.
Schwache US-Autoabsatzzahlen für den März belasteten zudem die Papiere von BMW (XETRA:BMWG), die im Dax um 1,62 Prozent nachgaben. Daimler-Aktien (XETRA:DAIGn) verloren 0,73 Prozent. Während Volkswagen (XETRA:VOW3) noch zur Handelszeit am Freitag schwache Monatsdaten veröffentlicht hatte, kamen die Statistiken der Premiumhersteller erst nach Handelsschluss. Auch sie taten sich im März schwer und verbuchten rückläufige Verkäufe in den USA.
SKEPSIS DER UBS (SIX:UBSG) BELASTET FRAPORT-AKTIE
Die Anteilsscheine von Fraport (XETRA:FRAG) zählten nach einer negativen Studie der Schweizer Bank UBS zu den schwachen Aktien im Index der mittelgroßen Werte. Sie büßten 1,33 Prozent ein. UBS-Analyst Peter Larkin rät zum Verkauf der Papiere des Flughafenbetreibers und verwies darauf, dass das laufende Jahr mit Blick auf das Verkehrswachstum schwierig werde.
Die Evonik-Aktien (XETRA:EVKn) hingegen gewannen 1,17 Prozent. Unter der Überschrift "Ein Käufer für Evonik gesucht" spielte das Börsenmagazin "Euro am Sonntag" eine mögliche Übernahme durch BASF (ETR:BAS) durch.