FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat es sich am Dienstag knapp unterhalb der 13 000-Punkte-Marke gemütlich gemacht. Auch wenn es keinen großartigen Gegenwind vom Euro (EU0009652759) gab, verlor der Leitindex im frühen Handel 0,13 Prozent und stand damit bei 12 986,33 Punkten.
"Während sich die Rally an der Wall Street fortsetzt, will der Dax nicht so richtig in Bewegung kommen", bemerkte Milan Cutkovic, Marktanalyst bei AxiTrader. Das liege nicht nur daran, dass die Investoren kurz vor der Quartalssaison in der nächsten Woche lieber noch die Füße stillhalten. Hinzu komme auch die weiterhin angespannte Situation in Spanien, bei der es erneut zu einer Eskalation kommen könnte, sollte die Regierung in Madrid den Katalanen ihre Autonomierechte entziehen. Wegen des Konflikts hat das Wirtschaftsministerium nun sogar seine Wachstumserwartungen für das kommende Jahr gesenkt.
Einen neuen Rekord gab es dank positiver Nachrichten von Airbus und Hochtief (4:HOTG) sowie einer Hochstufung von Symrise beim MDax (MDAX). Der Index, in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, legte zuletzt um 0,32 Prozent auf 26 226,45 Punkte zu.
Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) geriet hingegen angesichts eines Kursrutsches bei den Aktien von Sartorius (4:SATG_p) unter Druck und gab um 0,49 Prozent auf 2527,44 Punkte nach. Der Pharma- und Laborausrüster rechnet nicht mehr mit der Erreichung seiner ursprünglichen Jahresziele. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab rund 0,2 Prozent ab.
An der Wall Street ging es am Vortag gewohnt ausgelassen zu. Der Dow-Jones-Index (Dow Jones Industrial Average) beendete seine Party mit einem Plus von 0,37 Prozent, der S&P 500 (US78378X1072) gewann 0,18 Prozent dazu. Der japanische Nikkei 225 stieg ebenfalls trotz neuer Drohungen aus Nordkorea um 0,38 Prozent.
Mit Blick auf die Einzelwerte rückten am Morgen die Papiere von Airbus (9:AIR) in den Fokus der Aufmerksamkeit. Der Flugzeughersteller hatte zuvor die mehrheitliche Beteiligung an der Mittelstrecken-Flugzeugfamilie des kanadischen Wettbewerbers Bombardier (51:BBDb) bekanntgegeben. Laut einem Händler passt die entsprechende Serie großartig zu Airbus. Nach der Einschätzung griffen die Anleger bei dem Papier gern zu und verhalfen ihm zu einem Plus von 2,92 Prozent auf 79,20 Euro.
Mit Freude wurde auch das deutlich nach oben geschraubte Kursziel von Merrill Lynch für die Papiere von Infineon (4:IFXGn) aufgenommen. Der Chiphersteller profitiere von den Megatrends der E-Mobilität und der immer stärker zunehmenden Automatisierung im Fahrzeugbau, hieß es vom Analysten Adithya Metuku. In einem "Bullenszenario" könne sich der Aktienkurs von Infineon sogar mehr als verdoppeln. Die Aktien kletterten nach dieser Einschätzung zuletzt um 1,5 Prozent auf 22,05 Euro - und stiegen vorher bei 22,175 Euro sogar so hoch wie seit fast 16 Jahren nicht mehr.