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Royal Dutch Shell: Ölpreis-Crash um 30 %! Was bedeutet das für die Dividende?!

Veröffentlicht am 10.03.2020, 09:18
Aktualisiert 10.03.2020, 09:36
© Reuters.
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Den Ölpreisen scheint eine volatile Zeit bevorzustehen. Bedingt durch den Unfrieden, den die OPEC+ in diesen Tagen verbreitet, zeigten sich die Notierungen von Brent und WTI volatil wie selten. Zum Ende der letzten Woche brachen die Preise bereits ein. Allerdings ist das wohl erst ein kleiner Vorgeschmack dessen gewesen, was hier noch kommt.

Zum Beginn der neuen Handelswoche kam es nämlich zu einem regelrechten Crash! Mit Brent und WTI ging es in den frühen Morgenstunden sehr deutlich im zweistelligen Prozentbereich bergab. Zwischenzeitlich gab es sogar ein Minus von 30 %, sogar die Marke von 30 US-Dollar je Barrel Brent schien dabei zu wackeln.

Aber was bedeutet das für den britisch-niederländischen Öl- und Erdgasmulti Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S)? Und die Dividende dieser regelrechten Ausschüttungsperle? Eine spannende Frage, der wir uns im Folgenden mal etwas intensiver widmen wollen.

Effizienter, aber nicht so effizient Um eine ganz wesentliche Sache vorwegzunehmen: Royal Dutch Shell dürfte auf dem derzeitigen Ölpreisniveau durchaus zu kämpfen haben. Insbesondere um das Jahr 2016 herum ist der britisch-niederländische Konzern zwar bereits bedeutend effizienter geworden. Allerdings wohl nicht so effizient, dass man auf einem solchen Ölpreisniveau nachhaltig wird wirtschaften können. Geschweige denn sich die üppige Dividende wird leisten können.

Wenn wir einmal die Historie des britisch-niederländischen Konzerns studieren, so fällt auf, dass das Management eigentlich einst ein Ölpreisniveau von durchschnittlich 52 US-Dollar je Barrel Brent benötigt hat, um per Ende des Jahres 2017 die Dividende aus dem Gewinn heraus bezahlen zu können. Möglicherweise ist Royal Dutch Shell inzwischen profitabler, allerdings ist es zuletzt ein nachgebender Erdgaspreis gewesen, der zusätzlich belastet hat.

Ein Ölpreisniveau von ca. 30 US-Dollar je Barrel Brent dürfte daher zu Schwierigkeiten beim britisch-niederländischen Konzern führen. Ja, womöglich sogar zu kurzfristigen Verlusten. Zumindest im ersten Quartal könnte dieser Effekt jedoch noch kompensiert werden, da die Ölpreise zumindest in der ersten Quartalshälfte teils deutlich höher gelegen haben. Sollte sich dieses Preisniveau jedoch festsetzen, so ist mit einem Rückgang bei Ergebnis und Gewinn zu rechnen. Und vermutlich auch beim Cashflow und freien Cashflow, der für die Dividende natürlich wichtig ist.

Royal Dutch Shell scheint vorbereitet Nichtsdestoweniger sollten Investoren von Royal Dutch Shell die Kirche im Dorf lassen. Der britisch-niederländische Öl- und Erdgaskonzern scheint unterm Strich schließlich vorbereitet zu sein. Zumindest historisch gesehen hat das Management bereits bewiesen, dass man auch mal bereit ist, kurzfristige Schwächeperioden zu überbrücken.

Die aktuelle Zeit erinnert schließlich an den Preisverfall um das Jahr 2016 herum, wo die Ölnotierungen ebenfalls bedeutend niedrig gewesen sind. Auch damals hat das Management nicht die Flinte ins Korn geworfen, sondern stets eine konstante Dividende gemäß der seit 1945 stabilen Ausschüttungen ausgezahlt. Ich bin mir sicher, auch heute wird das Management trotz möglicher Verluste die Konstanz so lange es geht aufrechterhalten.

Dabei wird sich sowieso zeigen müssen, inwiefern ein solch niedriger Ölpreis nachhaltig sein wird. Gegenwärtig findet zwar ein Kräftemessen bei der OPEC statt, wobei Saudi-Arabien durch eine Ausweitung der Förderung Druck auf die OPEC+-Nationen ausüben möchte. Jedoch gehören in diesen Tagen alle Ölakteure zu den Verlierern, entsprechend ist davon auszugehen, dass ein Ölpreis von 30 US-Dollar je Barrel Brent nicht ewig anhalten wird. Sondern dass früher oder später einige Akteure nachgeben werden und die Notierungen stützen.

Eine Härteprobe für Dividendenjäger Bedingt durch das Coronavirus, eine schwächere Nachfrage und nun auch die Uneinigkeit der OPEC erleben die Dividendenjäger bei Royal Dutch Shell und auch anderen Ölkonzernen eine turbulente und vor allem volatile Phase. Sie sind Leidtragende des aktuellen Kräftemessens, wobei es gegenwärtig wenig bis keinen Gewinner gibt.

Genau diese Ausgangslage dürfte jedoch bereits mittelfristig wieder zu Verbesserungen führen. Weder Russland noch Saudi-Arabien, noch andere OPEC-Staaten profitieren schließlich von einem niedrigen Ölpreis. Das lässt kurzfristige Verhandlungen mit einem deutlich besseren Ausgang wahrscheinlicher werden.

Für Einkommensinvestoren, die auf Royal Dutch Shell setzen, gibt es gegenwärtig eine Zerreißprobe. Wobei zumindest kurzfristig über einige Quartale weitere Dividendenstabilität die Aktie dieser britisch-niederländischen Dividendenperle prägen sollte.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

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