Zürich, 27. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am
Freitag die Talfahrt wieder aufnehmen. Negative Vorgaben aus den
USA und die anhaltende Verunsicherung über die weitere
Entwicklung der US-Wirtschaft dürften für eine schwächere
Tendenz sorgen. In den USA waren die Kurse nach Börsenschluss in
Europa noch einmal abgerutscht.
Allzu hektisch dürfte es zum Wochenschluss aber nicht
zugehen. Denn am Nachmittag werden aus den USA die revidierten
Wachstumszahlen veröffentlicht und am Abend beginnt auch das
Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. "Da werden sich die
Marktteilnehmer eher zurückhalten", sagte ein Händler.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich
um elf Punkte tiefer auf 6120 Punkten. Der SMI Future
sinkt 20 Zähler auf 6110 Punkte.
Der Pharmakonzern Novartis hat von der
US-Arzneimittelbehörde FDA für die Blutdrucksenker Kombination
Tekamlo die Zulassung erhalten. In der Schweiz wurde zudem dem
das Krebsmittel Tasigna für Patienten die neu mit Ph+ CML
diagnostiziert wurden für ein beschleunigtes Zulassungsverfahren
zugelassen.
Dagegen hat Konkurrentin Roche einen Rückschlag
erlitten. Der Antrag bei der FDA auf beschleunigte Zulassung für
Trastuzumab-DM1 (T-DM1) bei HER2-positivem Brustkrebs ist
abgelehnt worden. Die derzeit laufende Phase-
III-Zulassungsstudie laufe allerdings weiter. Roche erwartet
weiterhin, 2012 das weltweite Zulassungsgesuch einreichen zu
können.
Die Grossbank UBS gibt sich zuversichtlich, den
Steuerstreit mit den USA bis Oktober beizulegen. Das
schweizerisch-amerikanische Steuerabkommen dürfte in den
nächsten Wochen umgesetzt werden. Die Schweiz hat zudem bereits
4450 Namen von Kontoninhabern den USA ausgehändigt.
Nestle würde sich einer Erhöhung des L'Oreal
-Anteils überlegen, sollte sich Familie Bettencourt zu
einem Verkauf entschliessen. Dies sei momentan nicht der Fall.
Etwas mehr Aufmerksamkeit dürften die Firmen aus dem Bereich
der Nebenwerte erhalten, die ihre Ergebnisse vorgelegt haben.
So hat der Glasverpackungshersteller Vetropack wegen
der Währungsentwicklung einen Gewinneinbruch erlitten und
erwartet 2010 einen Umsatz leicht unter dem Vorjahr.
Elma ist nach zwei Jahren mit Verlusten wieder in
die Gewinnzone zurückgekehrt, macht aber keine Jahresprognose.
Verbessert hat sich auch die Lage bei Advaltech. Der
Verlust sinkt auf 6,3 von minus 13,7 Millionen sfr. AdvaltEch
erwartet den Turnaround auf Stufe Ebit.
Die Immobiliengruppe Intershop hat den Gewinn auf
25,2 von 21,6 Millionen sfr gesteigert und die Leerstandsquote
auf 9,6 von 10,8 Prozent gesenkt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)