Von Gina Lee
Investing.com - Nachdem sich die Anleger aufgrund der Corona-Sorgen in sichere Treasuries und den Dollar geflüchtet hatten, gaben die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum am Mittwochmorgen größtenteils nach.
Japans Nikkei 225 fiel bis 6.23 Uhr um 2,08%, nachdem die Bank of Japan das Protokoll ihrer geldpolitischen März-Sitzung früher am Tag bekannt gegeben hatte. Der zuvor veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) kletterte im März auf 52 nach 51,4 im Februar. Damit liegt das wichtige Stimmungsbarometer weiterhin oberhalb der Schwelle von 50 und signalisiert damit Wachstum.
Der südkoreanische Leitindex KOSPI fiel um 0,64%, während der australische Leitindex ASX 200 um 0,50% stieg.
Hongkongs Hang Seng Index rutschte um 2,35% ab. Der Stadtstaat setzte die Impfungen mit dem Vakzin der Partner BioNTech (NASDAQ:BNTX) und Pfizer (NYSE:PFE) wegen Verpackungsfehlern vorübergehend aus. Der Schritt sei lediglich eine Vorsichtsmaßnahme, teilte die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone am Mittwoch mit. Auch in Macau wurde der Einsatz des Wirkstoffs ausgesetzt.
Zudem besteht der Verdacht, dass die von AstraZeneca PLC (LON:AZN) vorgelegten Daten für den mit der Universität Oxford entwickelten Corona-Impfstoff veraltet sind, was die Sorgen um das Impfprogramm und die wirtschaftliche Erholung weltweit noch vergrößert.
Chinas Shanghai Composite fiel um 1,35% und der Shenzhen Component sank um 1,36%.
Die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen gaben den dritten Tag in Folge nach. Entsprechend zog sich die zehnjährige Anleiherendite von ihren Zwischenhochs zurück und rentierte zuletzt um 1,60%.
Der Chef der US-Notenbank Jerome Powell spielte am Dienstag bei seiner Anhörung vor dem Kongress zusammen mit Finanzministerin Janet Yellen zudem die Inflationsrisiken herunter. Yellen fügte hinzu, dass die US-Wirtschaft weiterhin Gefahren ausgesetzt sei, als sie Fragen zu möglichen Infrastruktur- und Steuererhöhungsplänen beantwortete, die derzeit geprüft werden.
Im asiatisch-pazifischen Raum gingen auch die Renditen der zehnjährigen neuseeländischen Anleihen zurück. Eine Maßnahme der Regierung zur Eindämmung von Spekulationen auf dem Immobilienmarkt sorgte dafür, dass Investoren ihre Wetten auf baldige Zinserhöhungen durch die Reserve Bank of New Zealand zurücknahmen.
In Europa hat einige Länder die dritte Corona-Welle bereits voll erwischt. Deutschland verlängerte seinen aktuellen Lockdown bis zum 18. April, Frankreich und Italien verschärften die restriktiven Maßnahmen. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, bezeichnete den jüngsten Anstieg der COVID-19-Todesfälle und -Fälle ebenfalls als "wirklich besorgniserregenden Trend".
Einige Investoren warnten vor potenziellen Risiken, auch wenn die USA weitere Maßnahmen vorbereiten, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben.
"Wir erleben eine Menge Innovationen, unglaubliche Fortschritte in der Gesundheitstechnologie, eine schnelle Impfstoffentwicklung... aber zur gleichen Zeit besteht ein Risiko durch Inflation und steigende Zinsen und deren Auswirkungen auf den Aktienmarkt", sagte Brown Advisory LLC Partner Dune Thorne gegenüber Bloomberg.