Von Gina Lee
Investing.com - Die wichtigsten Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum haben am Freitagmorgen deutlich nachgegeben. Auslöser für die Kursverluste ist die Ausbreitung einer wohl noch ansteckenderen Variante als die der Delta-Variante des Coronavirus.
Japans Nikkei 225 sank bis 06.26 (2:13 AM GMT) um 2,80% und Südkoreas KOSPI fiel um 1,45%. Die Kernverbraucherpreise (VPI) in Tokio stiegen im November im Jahresvergleich um 0,3%.
In Australien büßte der ASX 200 um 1,73% ein. Dabei stiegen die Einzelhandelsumsätze im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 4,9% stärker als erwartet.
Der Hang Seng Index in Hongkong ging um 2,36% zurück.
Chinas Shanghai Composite gab um 0,61% nach und der Shenzhen Component sank um 0,27%.
Die Weltgesundheitsorganisation und Wissenschaftler untersuchen derzeit die in Südafrika erstmals entdeckte Variante, die sich wohl erheblich von früheren Varianten unterscheidet. Großbritannien hat vorübergehend den Flugverkehr aus Südafrika und fünf anderen afrikanischen Ländern eingestellt. In Hongkong wurden bereits zwei Fälle mit der neuen Variante festgestellt.
Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen fiel auf etwa 1,60 %, während für einen US-Dollar erstmals seit einem Jahr mehr als 16 südafrikanische Rand fällig wurden.
"Der Auslöser war die Meldung über diese neue COVID-Variante ... und die Ungewissheit darüber, was das bedeutet. Bei dieser Art von Nachrichten gilt: Erst schießen und dann fragen", sagte Ray Attrill, Leiter der Devisenstrategie der National Australia Bank}}, gegenüber Reuters.
Andere Anleger zeigten sich jedoch weiterhin optimistisch mit Blick auf die Aktienmärkte.
Eine "beängstigende Schlagzeile" sei die Meldung über die neue Variante gewesen, die zu einer reflexartigen Reaktion der Marktteilnehmer geführt haben könnte, so IG Markets-Analyst Kyle Rodda gegenüber Bloomberg.
Die Entdeckung der Variante B.1.1.529 kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Zentralbanken sich auf eine Straffung ihrer Geldpolitik vorbereiten, um die anhaltend hohe Inflation in den Griff zu bekommen. So könnte die Fed ihre Geldpolitik schneller straffen als bisher angenommen, etwa indem sie das Tempo des Taperings ab Januar 2022 auf 30 Milliarden Dollar monatlich verdoppelt und die Zinssätze im Juni von nahe Null anhebt, so die Einschätzung von Goldman Sachs (NYSE:GS).
"Die gestiegene Bereitschaft, das Tempo des Taperings zu beschleunigen, spiegelt wahrscheinlich sowohl eine etwas höher als erwartete Inflation in den letzten zwei Monaten als auch eine größere Zuversicht der Fed-Mitglieder wider, dass ein schnelleres Taper-Tempo die Finanzmärkte nicht erschüttern würde", schrieben die Goldman-Analysten in ihrer Notiz.
Der von Bloomberg ermittelte Gesamtindex aus acht Frühindikatoren deutet indes darauf hin, dass sich die Erholung der chinesischen Wirtschaft von COVID-19 im November weiter verlangsamt hat.