Von Gina Lee
Investing.com - Am Donnerstagmorgen gaben die Börsen in Fernost mehrheitlich nach. Die Anleger verarbeiteten die uneinheitlichen Inflationsdaten aus China. Außerdem beobachten sie weiterhin die sich verlangsamende globale wirtschaftliche Erholung von COVID-19.
Chinas Shanghai Composite gab bis 4.04 Uhr MEZ um 0,05% ab, während der Shenzhen Component um 0,06% zulegte. Wie die chinesische Statistikbehörde am Donnerstagmorgen mitteilte, stieg der Verbraucherpreisindex im August um 0,1% gegenüber dem Vormonat und 0,8% gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Erzeugerpreisindex beschleunigte sich im Jahresvergleich auf 9,5 %.
Wegen neuerlicher Sorgen hinsichtlich strengerer Regulierungsvorschriften Chinas für verschiedene Sektoren standen auch die in den USA gelisteten chinesischen Wertpapiere unter Druck. Zuletzt hatten die chinesischen Behörden Gaming-Unternehmen wie Tencent (OTC:TCEHY) und NetEase (NASDAQ:NTES) vorgeladen, um mit ihnen über weitere Restriktionen zu sprechen.
Der Hongkonger Hang Seng Index gab um 0,12% nach.
Japans Nikkei 225 fiel um 0,45%, da das Land über eine Verlängerung des derzeitigen Ausnahmezustands debattiert.
Südkoreas KOSPI verlor 0,80% und in Australien rutschte der ASX 200 um 1,07% ab.
Die Rallye der Weltbörsen auf Rekordhochs geht allmählich der Saft aus, weil die Anleger auf weitere Anzeichen dafür warten, dass die wirtschaftliche Erholung nach den jüngsten Corona-Ausbrüchen mit der Delta-Variante wieder auf Kurs ist.
Die Möglichkeit, dass die Zentralbanken ihre geldpolitische Unterstützung allmählich zurückfahren, gibt ebenfalls Anlass zur Sorge. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird später am Tag ihren geldpolitischen Beschluss fassen.
Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, sagte zuletzt in Bezug auf den Tapering-Zeitplan, dass es für die Fed "angemessen" sein könnte, mit dem Abbau der Vermögenswerte vor Ende 2021 zu beginnen.
Einigen Anlegern zufolge tragen jedoch auch andere Faktoren zur Verlangsamung der Rekordrallye bei.
"Das Momentum des Aufschwungs scheint sich definitiv zu verlangsamen. Zuvor war zu hören, dass die Fed die Geldpolitik straffen würde, was den Markt verunsicherte. Jetzt sind es tatsächlich etwas schwächere Daten und auch steigende COVID-19-Fälle", sagte Fiona Cincotta, Senior-Finanzmarktanalystin bei City Index, gegenüber Bloomberg.
US-Präsident Joe Biden wird noch in dieser Woche entscheiden, ob er den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nominiert.