Von Gina Lee
Investing.com - Die Aktien im asiatisch-pazifischen Raum legten am Dienstagmorgen mehrheitlich zu. Die US-Pendants beendeten den Handel gestern auf einem neuen Rekordhoch. Ausschlaggebend dafür war der Optimismus, dass die globale Konjunkturerholung ungeachtet der durch COVID-19 und die Straffung der Geldpolitik entstehenden Risiken fortbestehen kann.
Japans Nikkei 225 stieg bis 4.06 Uhr MEZ um 1,10%. Zuvor gab es erfreuliche Konjunkturdaten aus Japan. So stieg die Industrieproduktion im November im Vergleich zum Vormonat um 7,2%. Außerdem lag das Verhältnis zwischen Arbeitsplätzen und Bewerbungen im November bei 1,15, die Arbeitslosenquote bei 2,8 %.
Südkoreas KOSPI stieg leicht um 0,04%.
Der Hongkonger Hang Seng Index verlor infolge der Handelsaufnahme nach einem Feiertag 0,25%. Die Märkte in Australien blieben feiertagsbedingt geschlossen.
Chinas Shanghai Composite gab um 0,01% nach, während der Shenzhen Component um 0,39% zulegte.
In den USA verzeichnete der S&P 500 seinen 69. Rekordschlusskurs im Jahr 2021, auch wenn die Umsätze aufgrund der Feiertage geringer waren als üblich.
Ein auf chinesische Aktien ausgerichteter US-Index baute unterdessen seine Verluste weiter aus und vergrößerte seine Verluste für das Jahr 2021 auf 44 %. Grund dafür sind die jüngsten regulatorischen Verschärfungen in China. Dazu gehören neue Beschränkungen für Offshore-Börsengänge von Unternehmen in Sektoren, in denen ausländische Beteiligungen verboten sind. Damit soll ein Schlupfloch geschlossen werden, das die Tech-Branche lange Zeit zur Kapitalbeschaffung im Ausland genutzt hat.
Die Weltbörsen stehen vor dem dritten Jahr in Folge mit zweistelligen Renditen, begünstigt durch die Aktien-Rallye in den USA. Diese Kursgewinne kommen trotz der anhaltenden Corona-Welle, die zuletzt durch die hochansteckende Omikron-Variante an Fahrt aufgenommen hat, und der Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken als Reaktion auf die hohe Inflation zustande.
Dennoch bleibt die Sorge, dass diese Faktoren zu einer zunehmenden Volatilität führen könnten.
"Die Maßnahmen, die wir zur Bekämpfung der COVID-19-Rezession ergriffen haben, waren enorm - wir hatten einen massiven Stimulus", sagte Sandip Bhagat, Chief Investment Officer von Whittier Trust, im Gespräch mit Bloomberg.
"Das Erbe dieser politischen Maßnahmen wird uns bis weit in die Zukunft hinein erhalten bleiben, und die Aktien können weiter steigen", fügte er hinzu.
Die Anleger verarbeiteten auch die Äußerungen der People's Bank of China. Sie bekräftigte erneut, dass der Yuan-Wechselkurs im Jahr 2022 flexibler sein und insgesamt auf einem angemessenen und ausgewogenen Niveau stabil bleiben werde. Die Zentralbank fügte hinzu, dass sie dafür sorgen werde, dass das Gesamtvolumen der Kredite im Jahr 2022 weiter wächst.
Alle Augen richten sich nun auch auf die China Evergrande Group (HK:3333). Am Dienstag steht die erste Zinszahlungsfrist für zwei ihrer Dollar-Anleihen an. Der Immobilienkonzern steht nun vor seiner größten Bewährungsprobe, nachdem er Anfang des Monats als zahlungsunfähig eingestuft wurde.