Barcelona, 13. Nov (Reuters) - Sicherungsgeschäfte für die Finanzierung der geplanten Milliarden-Fusion ihrer Tochter T-Mobile-US TMUS.O mit dem Konkurrenten Sprint S.N haben die Schulden der Deutschen Telekom DTEGn.DE nach Angaben von Konzernchef Tim Höttges unerwartet in die Höhe schnellen lassen. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten seien höher ausgefallen als gedacht - "über drei Milliarden Euro höher", sagte Höttges am Mittwoch bei der Morgan Stanley (NYSE:MS) European TMT Conference in Barcelona. Gründe dafür seien unter anderem der starke Dollar und sinkende Zinsen in den USA. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten des Bonner Konzerns waren zum 30. September auf 78,8 Milliarden Euro geklettert. Das Verhältnis der Netto-Finanzverbindlichkeiten zum bereinigten Ebitda sei auf 2,8 gestiegen und lag damit oberhalb des angestrebten Korridors von 2,25 bis 2,75. Bis zum Jahresende solle sich dies aber wieder ändern, versicherte Höttges.
Durch den seit langer Zeit geplanten und immer wieder verzögerten Zusammenschluss von T-Mobile und Sprint soll ein Mobilfunkriese entstehen, der auf gut 130 Millionen Kunden und einen Jahresumsatz von rund 76 Milliarden Dollar kommt. Vor einem US-Bundesgericht haben indes mehrere Bundesstaaten gegen die Pläne geklagt. Sie befürchten, dass ein Zusammenschluss der Nummer drei und vier des US-Mobilfunkmarktes die Preise in die Höhe treiben würde. Die Telekom hofft indes, die Pläne Anfang kommenden Jahres in trockene Tücher bringen zu können. Die Telekom hatte in ihrem Bericht für das dritte Quartal unter anderem Verluste aus Zinssicherungsgeschäften für künftige Darlehensaufnahmen bei T-Mobile US von knapp einer Milliarde Euro ausgewiesen. Sie hatte zuletzt ihre Dividende für 2019 auf 60 Cent je Aktie festgelegt - zehn Cent weniger als für das Jahr zuvor. Der Konzern hatte dies unter anderem mit hohen Kosten für die 5G-Mobilfunkauktion in Deutschland und mit finanziellen Lasten aus der angestrebten US-Transaktion begründet.