Frankfurt, 17. Jul (Reuters) - Die von Siemens SIEGn.DE in die Unabhängigkeit entlassene Energietechnik-Tochter Siemens Energy stellt einzelne Standorte auf den Prüfstand und schließt auch einen Stellenabbau nicht aus. "Wir müssen uns immer alle Standorte anschauen und prüfen, ob das, was jeweils gemacht wird, noch passt", sagte Siemens Energy-Chef Christian Bruch der "Süddeutschen Zeitung" laut Vorabbericht vom Freitag. "Ich bin ein Freund ehrlicher Worte: Ich kann einen Abbau von Arbeitsplätzen derzeit nicht ausschließen. Das gilt überall auf der Welt."
Erst vor wenigen Tagen hatte die Hauptversammlung von Siemens der Abspaltung der Energiesparte zugestimmt. Die Aktie von Siemens Energy feiert damit am 28. September ihr Debüt an der Frankfurter Börse. Das 91.000 Mitarbeiter starke Unternehmen kommt auf einen Umsatz von 29 Milliarden Euro und ist sowohl im Bereich fossiler Energieträger wie Kohle und Gas wie auch bei den erneuerbaren Energien Windkraft und Wasserstoff tätig.
Allerdings soll sich dies langfristig verschieben. "Unser Ziel ist eine nachhaltige Energiewirtschaft", sagte Bruch. "Natürlich beschäftigen wir uns mit einem potenziellen Kohleausstieg. Wir werden perspektivisch aus der Kohle rausgehen, da gibt es keine Diskussion", machte der Manager klar. Allerdings sei die "Transformation der Energiemärkte ein ständiger Prozess", der Jahrzehnte brauche, räumte er ein.