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Sind sogenannte intelligente ETF-Sparpläne ein Must-Have für alle Passivinvestoren?

Veröffentlicht am 24.03.2019, 09:07
© Reuters.

Das Investieren in ETFs ist vom Grundsatz her einfach und unkompliziert und daher vor allem für alle aufwandsscheuen Investoren geeignet, die dennoch von der Entwicklung der Märkte profitieren wollen. Mit ihrem prinzipiell breiten Ansatz, der günstigen Gebührenstruktur sowie der transparenten Investitionsweise vieler Passivfonds bieten ETFs prinzipiell auch viele Vorteile. Zudem winkt hier eine langfristige Durchschnittsrendite in Höhe von ca. 7 % p. a., was das passive Investieren zu einer sehr lukrativen Angelegenheit machen dürfte.

Wenn es nach einigen Anbietern sogenannter intelligenter ETF-Sparpläne geht, könnten ETFs sogar noch einfacher und aufwandsärmer werden. Schauen wir daher mal, was derartige Dienste unterm Strich so zu bieten haben und ob sich für alle ETF-Investoren ein genauerer Blick auf derartige Produkte lohnt. Oder ob man besser doch weiterhin das zugegebenermaßen bereits relativ geringe Aufwandszepter bei den Passivfonds in der Hand behalten sollte.

Das können die automatisierten ETF-Sparpläne Wie die Produktbeschreibung eines solchen relativ neuen intelligenten ETF-Sparplanprogramms offenbart, bieten diese ETF-Lösungen eine ganze Reihe von Vorteilen für alle Passivfonds-Investoren. Hierzu gehörten solche Kleinigkeiten wie zum Beispiel die unkomplizierte Eröffnung eines Portfolios innerhalb von lediglich 15 Minuten sowie der Aspekt, dass nicht nur ein eifriger Sparer in die jeweiligen ETF-Sparpläne einzahlen kann, sondern mehrere. Letzteres könnte beispielsweise interessant werden, wenn sowohl die Eltern als auch die Großeltern und die Paten in den Sparplan eines Kindes einzahlen möchten. Allerdings ist das natürlich noch nicht alles.

Des Weiteren würde das Programm aus einer Welt von 2.000 verschiedenen ETFs die vielversprechendsten unter Berücksichtigung von Kosten und Performance ermitteln und automatisch auf ein steueroptimiertes Vorgehen bei der Optimierung und Anpassung des ETF-Portfolios achten, was natürlich zu den prinzipiell eher größeren Dienstleistungen gehören dürfte, die die jeweiligen Produkte anbieten. Ferner würde der automatisierte ETF-Sparplan in bis zu zehn verschiedene ETFs investieren, um eine globale Diversifikation zu generieren, sowie auf das Balancing der verschiedenen ETFs achten, was prinzipiell für ein mehr oder minder aktives (automatisches) Management der jeweiligen Sparpläne spricht.

Die Investoren können zudem bequem über eine Plattform ihre jeweiligen ETF-Sparpläne einsehen sowie aus insgesamt fünf verschiedenen Risikoprofilen auswählen, worin grundsätzlich nach der eigenen Risikoneigung investiert werden sollte. Entsparpläne werden ebenfalls angeboten, zudem kostet das Kaufen und Verkaufen die jeweiligen Investoren nix extra. Prinzipiell daher ein spannender Mix für alle ETF-Investoren, der vielleicht sogar einem Rundum-sorglos-Paket sehr nahe kommt.

Es gibt allerdings auch ein Aber Wie jedoch bei fast jeder Sache gibt es auch bei dieser zugegebenermaßen komfortablen und vollumfänglichen Lösung ein Aber. Und wie du dir als möglicherweise erfahrener Investor bestimmt denken kannst, sind das auch an dieser Stelle die Gebühren.

Das oben vorgestellte System verlangt beispielsweise bis zu einer investierten Summe von 10.000 Euro Gebühren in Höhe von 1 % p. a. beziehungsweise für Beträge über 10.000 Euro Gebühren in einer Größenordnung von 0,8 % p. a., was definitiv nicht wenig ist. Und was, sofern man langfristig mithilfe solcher Produkte investiert, die eigene Performance erheblich schmälern kann.

Investoren sollten sich daher sehr genau überlegen, ob ihnen diese Dienstleistungen einen derart hohen Anteil der durchschnittlichen jährlichen ETF-Renditen wert sind, zumal zu diesem Kostensatz vermutlich auch noch die jeweiligen jährlichen Kosten der Passivfonds selbst hinzukommen dürften.

Oder ob sie nicht lieber selbst ein Mindestmaß an Aufwand bezogen auf die eigene Portfolioeröffnung, das Herausfinden einer Handvoll diversifizierter Passivfonds sowie die grundlegende Einschätzung des Risikoprofils der ETFs aufwenden möchten, was letztlich die wertvollsten Dienstleistungen dieses Services sein dürften.

Neuer Name, alte Vorgehensweise Unterm Strich besitzen diese intelligenten ETF-Sparpläne daher eine nicht von der Hand zu weisende Ähnlichkeit mit den sogenannten Robo Advisorn, die ebenfalls vor einigen Jahren auf den Markt gekommen sind. Denn auch die automatisierten ETFs dürften letztlich darauf abzielen, mithilfe von ein paar einfachen Dienstleistungen, die man durchaus als Investor selbst übernehmen kann, ein paar zusätzliche Gebühren einzutreiben. Definitiv nicht verwerflich, aber auch keine sonderliche Neuigkeit, die man als passiver Investor dringend benötigt.

Prinzipiell fällt mein Fazit daher an dieser Stelle ähnlich aus wie schon damals bei den Robo Advisorn: Natürlich kann es für besonders aufwandsscheue Investoren besser sein, mithilfe derartiger Produkte zu investieren. Allerdings könnte man sich diese zusätzlichen Gebühren in einer Größenordnung von bis zu 1 % sparen, sofern man auch als Passivinvestor bereit ist, ein paar kleinere Handgriffe und Weichenstellungen selbst zu tätigen, die definitiv nicht allzu viel Zeit kosten dürften.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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