Die Aktie von Sixt (WKN: 723132) ist durchaus einen näheren Blick wert. Nicht nur, weil das Unternehmen immer wieder erfreuliche Wachstumsraten bekannt gibt, sondern auch, weil der deutsche Mobilitätsdienstleister sich in einem Marktumfeld bewegt, das in Zukunft deutlich wachsen könnte. Es gibt klare Anzeichen dafür, dass neue Mobilitätsmodelle wie Carsharing und Carriding immer mehr an Beliebtheit gewinnen könnten. Sixt positioniert sich mit seiner Digitalisierungsstrategie recht gut – und könnte somit auch zukünftig zweistellig wachsen.
Ein weiterer interessanter Aspekt an der Sixt-Aktie (DE:SIXG) ist, dass das Unternehmen bereits eine Dividende ausschüttet. Heute möchten wir uns diese im Foolishen Check genauer ansehen und final beurteilen, ob die Sixt-Aktie auch für Einkommensinvestoren eine spannende Aktie ist, bei der man von möglicherweise wachsenden Dividenden profitieren kann.
Starten wir unseren Dividendencheck also direkt mit einer Kennzahl, die von den meisten Einkommensinvestoren wohl als Erstes beäugt wird.
Die Dividendenrendite Für das Geschäftsjahr 2018 hat Sixt eine Basisdividende in Höhe von 2,15 Euro je Anteil ausgeschüttet. Bei einem aktuellen Kursniveau von 91,50 Euro je Aktie (Schlusskurs: 17.12.2019, maßgeblich für alle Berechnungen) ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von 2,35 %. Sicherlich mag diese Bruttorendite für manch einen Einkommensinvestor zu niedrig sein, jedoch muss man bedenken, dass Sixt keine klassische Dividendenaktie ist.
Wenn man sich etwas näher mit Sixt beschäftigt, wird man feststellen, dass das Geschäftsmodell der Pullacher durchaus interessant ist und, wie in der Einleitung bereits angeschnitten, durchaus zukunftsträchtig sein könnte. Während man also auf mögliche Kursgewinne wartet, wird man trotzdem mit einer Dividende belohnt. Die Dividendenrendite lässt sich übrigens bei der Sixt-Aktie sogar ein wenig erhöhen, doch dazu später mehr. So oder so erzielt man mit der Dividende eine höhere Rendite als aktuell auf Tagesgeldkonten.
Dividendenkonstanz und Dividendenwachstum Um diese beiden Werte zu beurteilen, bedarf es in erster Linie einer Dividendenhistorie. Hier bin ich, um ehrlich zu sein, bei meinen Recherchen nicht gleich fündig geworden. Im Netz gibt es verschiedene Dividendenhistorien, von denen behauptet wird, Sixt hätte diese so ausgezahlt. Da es natürlich nur eine richtige Dividendenhistorie geben kann, habe ich mich also direkt bei Sixt auf die Suche begeben.
Auf der Investor-Relations-Seite von Sixt wird eine Dividendenhistorie ab dem Geschäftsjahr 2009 geführt. Vergleicht man die angegebenen Werte vor dem Jahr 2011 mit den Dividendenvorschlägen aus den jeweiligen Geschäftsberichten, wird man feststellen, dass diese voneinander abweichen. Das liegt daran, dass im Jahr 2011 eine Kapitalerhöhung aus eigenen Geschäftsmitteln durchgeführt worden ist. Zu Vergleichszwecken wurden die Dividenden vor 2011 also angepasst – besser gesagt, halbiert.
Betrachtet man nun die angegebene Dividendenhistorie ab dem Geschäftsjahr 2009, stellt man fest, dass die Dividende immer konstant gehalten und auch ziemlich oft erhöht worden ist, leider aber nicht jedes Jahr. Trotzdem sind aus 0,10 Euro je Anteil im Geschäftsjahr 2009 im Geschäftsjahr 2018 2,15 Euro je Aktie geworden (ohne Sonderdividenden) – eine Steigerung von 2050 % innerhalb von neun Jahren, wow!
Das Ausschüttungsverhältnis Den Klub der Dividendenaristokraten wird Sixt zwar in nächster Zeit nicht betreten, allerdings trumpft das Unternehmen mit einem starken Dividendenwachstum auf und hält seine Dividende zumindest seit dem Geschäftsjahr 2009 konstant. Je nach Geschäftsentwicklung und Gewinn wurden in der Vergangenheit auch Sonderdividenden zusätzlich zur Basisdividende ausgeschüttet.
Zur Betrachtung des Ausschüttungsverhältnisses möchte ich den Gewinn je Aktie in Höhe von 4,09 Euro aus dem Geschäftsjahr 2017 mit der Dividende je Anteil aus dem Geschäftsjahr 2018 (2,15 Euro) vergleichen, da der Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2018 durch einen Sondereffekt sehr hoch ausgefallen ist (DriveNow-Verkauf). Es ergibt sich daraus ein Ausschüttungsverhältnis von etwa 53 %, was definitiv in Ordnung ist.
Die moderate Ausschüttung lässt genügend Spielraum für weitere Investitionen, was Sixt auf jeden Fall weiterhin so verfolgen sollte, um seine hervorragenden Wachstumsraten zu erhalten. Wachsen die Umsätze und Gewinne nämlich weiterhin so attraktiv wie bisher, könnten auch zukünftig weitere Dividendenerhöhung die Aktionäre erfreuen, ohne dass das Ausschüttungsverhältnis darunter leidet.
Fazit Alles in allem erscheint mir die Aktie von Sixt durchaus einen Blick für Einkommensinvestoren wert. Vor allem wenn man die Art Einkommensinvestor ist, die sich gerne etwas Wachstum erhofft. Die Dividendenrendite lässt sich, um den anfangs angeschnittenen Punkt noch mal aufzugreifen, etwas erhöhen, indem man die Vorzüge der Sixt-Aktie nimmt. Sofern man auf sein Stimmrecht verzichten möchte, winkt hier aktuell bei einem Kurs von 65,20 Euro je Aktie (Schlusskurs: 17.12.19) eine Dividendenrendite von 3,30 %.
Ich persönlich finde, dass hier eine spannende Symbiose zwischen möglichen Zukunftschancen für das Unternehmen, moderater Dividendenrendite mit dynamischen Wachstum und einer nachhaltigen Dividendenpolitik vorhanden ist. Doch das ist lediglich meine bescheidene Meinung – ob du das genauso siehst, ist, wie immer, deiner eigenen Analyse überlassen.
Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2019