Von Ambar Warrick
Investing.com-- Der japanische Investmentriese Softbank Group Corp. (TYO:9984) gab am Montag einen riesigen Quartalsverlust bekannt. Ursächlich hierfür war der anhaltende Druck auf Technologiewerte infolge der weltweit steigenden Leitzinsen.
Das Unternehmen erlitt im Quartal von April bis Juni einen den Aktionären zurechenbaren Nettoverlust in Höhe von 3,16 Billionen Yen (23,3 Mrd. USD), dem steht ein Nettogewinn von 761,5 Mrd. Yen im gleichen Zeitraum des Vorjahres gegenüber.
Das Ergebnis war ein satter Verlust von 1.949,55 Yen pro Aktie, während der Markt mit einem Gewinn von 83,5 Yen gerechnet hatte.
Der größte Teil dieses Verlusts stammt aus Beteiligungen der Softbank, die einen Verlust von 2,9 Billionen Yen verursachten. Ein Großteil der roten Zahlen ist Softbanks Vision Fund zuzurechnen, der ein Kapital von rund 150 Mrd. USD verwaltet.
Das Unternehmen, der den weltweit größten Tech-orientierten Risikokapitalfonds betreibt, hält erhebliche Beteiligungen an mehreren großen Technologieunternehmen, unter anderem an den Wall-Street-Größen Microsoft (NASDAQ:MSFT), PayPal Holdings Inc (NASDAQ:PYPL) und Alibaba (NYSE:BABA).
Damit ist die von Masayoshi Son geführte Investmentbank jedoch extrem anfällig für einen Rückgang der Technologiebewertungen in diesem Jahr, seitdem die großen Zentralbanken ihre lockere Geldpolitik angesichts der steigenden Inflation einstellen mussten.
Mit steigenden Zinssätzen stehen die Bewertungen von Technologieunternehmen zunehmend unter extremem Druck. So ist der Nasdaq Composite-Index im bisherigen Jahresverlauf um 20 % gefallen, nachdem er zum Jahresbeginn bereits mehr als ein Drittel seines Wertes eingebüßt hatte.
Der Tech-Boom der letzten zwei Jahre hatte der Softbank Rekordgewinne beschert. Diese Situation ist jedoch im Jahr 2022 dramatisch gekippt. Die Softbank hatte im vorangegangenen Quartal in ihrem Vision Fund Rekordverluste verzeichnet.
Der CEO Masayoshi Son hat versprochen, die Finanzen zu konsolidieren und Liquidität zu bewahren, während sich die Investmentbank auf eine anhaltende Talfahrt ihrer Beteiligungen in diesem Jahr vorbereitet.
Softbank teilte in einer Erklärung mit, dass sie einen Gewinn von 154,5 Mrd. Yen aus ihren Beteiligungen an den Telekommunikationsunternehmen T-Mobile US Inc (NASDAQ:TMUS) und Deutsche Telekom (ETR:DTEGn) verbuchen konnte.
Das Unternehmen erzielte außerdem einen Gewinn von 97,2 Mrd. Yen aus der Abwicklung bestimmter vorausbezahlter Terminkontrakte mit Alibaba-Aktien.
Die größten Abschläge musste Softbank (TYO:9434) bei ihren Beteiligungen an der E-Commerce-Plattform Coupang (NYSE:CPNG) und dem Essenslieferdienst DoorDash (NYSE:DASH) hinnehmen.