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Sonys „rollbares“ Smartphone wird die Mobilfunksparte nicht retten

Veröffentlicht am 19.07.2019, 06:00
© Reuters.
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Laut IDC sank die Zahl der ausgelieferten Smartphones im Jahr 2018 um 4 % weltweit, was auf die Sättigung des Marktes und mangelnde Innovation bei neuen Modellen zurückzuführen ist. Dieser Rückgang veranlasste die Smartphone-Hersteller, sich neue Designs auszudenken, darunter faltbare Geräte wie Samsungs (F:SAMEq) (WKN: 888322) Galaxy Fold und Huaweis Mate X.

Sony (NYSE:SNE) (WKN: 853687), das auf diesem Markt nur eine Außenseiterposition besetzt, will Berichten zufolge auch auf diesen Zug aufspringen – mit einem rollbaren Phablet. Ein kürzlich vom Twitter-Nutzer Max J., auch bekannt als @Samsung_News_ gemeldeter Leak besagt, dass Sony ein Telefon entwickelt, das in eine tragbare „Nautilus Design“-Röhre gerollt werden kann, was stark an ein Konzept von Samsung (F:SAMEq) von vor ein paar Jahren erinnert.

Das Gerücht besagt, dass Sonys Gerät diesen Dezember oder Anfang 2020 auf den Markt kommen könnte und aktuelle Prototypen ein LG-Display, eine 10-fach-Zoomkamera, einen Qualcomm-Chipsatz und einen 3220-mAh-Akku enthalten. Natürlich sollten Anleger nicht jedes Gerücht glauben, aber wenn da was Wahres dran sein sollte, dürfte sich das als schlechter Schachzug von Sony herausstellen.

Was Sony für die Zukunft erwartet Sony war einst ein ernst zu nehmender Player auf dem Android-Smartphone-Markt, aber der harte Wettbewerb durch Samsung und andere führende Unternehmen reduzierte den weltweiten Anteil im vergangenen Jahr auf weniger als 1 %, wie Counterpoint Research berichtet. Dennoch investiert Sony jedes Jahr Geld in die Entwicklung und Vermarktung neuer Xperia-Geräte, sodass die Mobilfunkeinheit (mobile communications, MC) unrentabel bleibt.

Der MC-Umsatz von Sony sank 2018 um 31 % jährlich auf 498 Milliarden Yen (4,6 Milliarden USD) und machte 6 % der Umsätze aus. Der operative Verlust der Einheit stieg von 27,6 Milliarden Yen auf 97,1 Milliarden Yen (890 Millionen USD) und ist damit die am schlechtesten performende Sparte von Sony. Die Gesamtzahl der ausgelieferten Smartphones sank von 13,5 Millionen auf 6,5 Millionen.

Viele Investoren, darunter auch ich, sind der Meinung, dass Sony seine MC-Einheit stilllegen, ausgliedern oder verkaufen sollte. Die neuesten Xperia-Geräte heben sich immer noch nicht genug vom randvollen Android-Markt ab. Die ursprünglichen Pläne, die Smartphones in Hubs für Wearables zu verwandeln, sind gescheitert. Außerdem werden so Ressourcen von vielversprechenderen Geschäften wie Gaming abgezogen – auch Gaming hat damit zu kämpfen, dass die PlayStation 4 langsam in die Jahre kommt.

Trotz dieser Kritik hält sich Sony hartnäckig an den Status quo. Man will Verbraucher mit ultraweiten (21:9) 4K-OLED-Phablets wie dem Xperia 1 anziehen, aber viele Kritiker finden den Formfaktor des neuen Smartphones eher unpraktisch, außerdem ist die Akkulaufzeit alles andere als beeindruckend. Einfach ausgedrückt: Sony zielt auf unerschlossene Nischen mit großen Phablets mit hochwertigen Bildschirmen ab, aber die Designs finden bei Käufern keinen großen Anklang. Die können nämlich vergleichbare Smartphones zu niedrigeren Preisen kaufen.

Leider klingt ein zusammenrollbares Telefon deshalb durchaus wie etwas, was Sony machen würde – es zielt mit einem seltsamen Formfaktor auf einen Nischenmarkt ab.

Warum ein „rollbares“ Xperia floppen würde Sonys angebliches Design klingt einzigartig, aber es würde aus zwei Gründen floppen. Erstens sind klappbare Displays immer noch teuer. Deshalb kostet Samsungs Galaxy Fold fast 2.000 USD und Huaweis Mate X satte 2.600 USD. Ein Phablet mit einem voll rollbaren Bildschirm würde noch mehr kosten – und Sony hat einfach nicht den nötigen Einfluss, um ein so teures Gerät zu verkaufen, besonders wenn High-End-Anbieter wie Apple es gerade nicht mehr schaffen, noch mehr Geräte an den Mann zu bringen.

Zweitens mögen die meisten Nutzer die bestehenden Formen und niemand hat auf ein rollbares Smartphone gewartet. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Samsung sich letztendlich entschieden hat, ein faltbares Gerät anstelle eines rollbaren auf den Markt zu bringen.

Hoffentlich bleibt’s beim Konzept Sonys rollbares Handy mag nur ein Konzept sein, aber es passt auch zum Verhalten des Unternehmens, seltsame und experimentelle Designs (wie große Telefone und Smart-Brillen) auf den Markt zu bringen, um Nischen zu bedienen.

Sony-Investoren sollten hoffen, dass diese Idee auf dem Reißbrett bleibt, denn sie wird das marode Mobilfunkgeschäft sicherlich nicht retten. Darüber hinaus könnte das noch einmal die Verluste der Sparte verschlimmern und von den profitablen Bereichen fernhalten.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Twitter und empfiehlt Aktien von Qualcomm. Leo Sun besitzt Aktien von Apple. Dieser Artikel erschien am 9.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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