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Sorge um Eskalierung der Lage in Syrien drückt Dax um über 2%

Veröffentlicht am 27.08.2013, 18:00
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Investing.com – Der Dax weitete seine Verluste bis zum Mittag deutlich aus und verlor sogar die 8.300 Punkte-Marke. Auch ein leicht über den Erwartungen ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex für August konnte die Stimmung der Anleger nicht aufhellen. Große Sorge bereitet eine Eskalierung der Lage in Syrien, nachdem bekannt wurde, dass die USA einen Militäreinsatz in Erwägung ziehen. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Gewinneinbruch von 2,28% auf 8.242,56 Punkte. In der zweiten Reihe sackten der MDax und der TecDax um jeweils 1,97% auf 14.517,48 Punkte und 2,37% auf 1.021,03 Zähler ab.

Am Vorabend hatte ein Zeitungsbericht der „Washington Post“ bekannt gegeben, dass die US-Regierung einen zweitägigen Militäreinsatz in Syrien erwägt aufgrund angeblicher Angriffe gegen die lokale Bevölkerung mit Giftgasen. Dies hat an den Märkten weltweit für Kurseinbrüche gesorgt.

Der US-Eingriff könnte Medienberichten gemäß bereits in den nächsten Tagen erfolgen. Die syrische Opposition im Exil wurde während eines Treffens mit 11 Abgesandten aus verschieden alliierten Ländern, unter anderem auch der US-Syrien-Sonderbeauftragte Robert Ford, in einem Hotel in Istanbul darüber benachrichtigt, dass die USA schon bald eingreifen werde, um den weiteren Einsatz von Chemiewaffen zu verhindern, sagte einer der Teilnehmer Reuters. An den Gesprächen nahm, auch der Präsident der Syrischen Nationalen Koalition, Ahmad Jarba, teil. Die allgemeine Verunsicherung führte zu einer Verkaufswelle unter den Anlegern.

Kaum eine Reaktion gab es dagegen auf den deutlichen Anstieg des deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex. Im August ist dieser überraschend stark um 1,3 auf 107,5 Punkte gestiegen, was dem höchsten Stand seit April 2012 entspricht, teilte heute das Institut für Wirtschaftsforschung in München mit. Die Bewertung der jetzigen Lage ist ebenfalls von 110,1 im Juni auf 112,0 Zähler gestiegen. Auch hat der - wenngleich etwas verhaltene – Optimismus mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung zugenommen, teilte das Ifo weiter mit. Der auf die Erwartungen bezogene Index stieg von 102,4 im Juli auf 103,3 Zähler.

Aufgrund der sich abzeichnenden Offensive in Syrien, haben heute auch die US-Anleger erst einmal kaum eine Reaktion auf die positive US-Verbraucherstimmung gezeigt. Wall Street eröffnete mit starken Kurseinbrüchen. In den ersten Handelsminuten gab der Dow Jones um 0,72% auf 14.838,50 Punkte nach. Der S&P 500 ging um 0,90% auf 1.641,90 Zähler zurück und der NASDAQ Composite fiel zum Börsenstart sogar um 1,05% auf 3.619,03 Punkte. Dabei ist der Index zum US-Verbrauchervertrauen im August von 80,3 im Juli auf 81,5 Punkte gestiegen, wie heute der Conference Board mitteilte.

Gleichzeitig ist der S&P/ Case-Shiller Hauspreisindex, der die Teuerung von Immobilien in 20 verschiedenen US-Großstädten umfasst, im Juni im Vorjahresvergleich um 12,1% gestiegen, teilte heute die Gruppe in New York mit. Zudem ist der Richmond Fed Herstellerindex im August von minus 11 im Juli auf plus 14 Punkte gestiegen.

Andererseits beunruhigt der wirkliche Finanzierungsbedarf Griechenlands für die nächsten sieben Jahre. Das hoch verschuldete Land könnte außer 10 Mrd. Euro zwischen 2014 und 2015, bis 2020 weitere 77 Mrd. Euro benötigen, um den Bankrott zu vermeiden, sagte der haushaltspolitische Sprecher der SPD Carsten Schneider der „Bild“-Zeitung in ihrer Dienstagsausgabe. Schneider zufolge habe die Troika die Riesenfinanzlücke in ihrer letzten Schuldentragfähigkeitsanalyse erwähnt. Er forderte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dazu auf, die „aktuellen Zahlen schleunigst auf den Tisch zu legen“.

Indes konnte sich heute Spanien zu günstigeren Bedingungen frisches Geld am Kapitalmarkt besorgen. Bei einer Versteigerung von 3- und 9-Monate Anleihen teilte der Staat  insgesamt 4,07 Mrd. Euro zu. Die Rendite der 3-Monate Schuldtitel sank von 0,29% auf 0,155%. Der Zins der 9-Monate Bonds sank leicht auf 1,09%. Keinen Einfluss hatte, dass die spanische Wirtschaft 2012 wohl deutlicher als bislang angenommen geschrumpft ist. Das Bruttoinlandsprodukt ist den neuesten Daten der nationalen Statistikbehörde zufolge im Vorjahresvergleich um 1,6% statt um 1,4% zurückgegangen. Am Sekundärmarkt ist die Rendite der zehnjährigen Anleihen leicht auf 4,467% gesunken.

In Italien dagegen haben die Investoren aufgrund der politischen Krise deutlich höhere Zinsen verlangt. Bei der Auktion von zweijährigen Anleihen musste der Staat eine Rendite von 1,87% bieten, was leicht über den 1,85% der letzten vergleichbaren Versteigerung liegt. Das angepeilte Ziel von 3 Mrd. Euro wurde bei einer Zuteilung von 2,983 Mrd. Euro verfehlt. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen legen weiter zu und liegt momentan bei 4,426%.

Am Madrider und Mailänder Parkett gingen der Ibex 35 und der FTSE MIB mit Verlusten von jeweils 2,96% und 2,34% aus dem Handel. Der FTSE 100 sackte nach dem Bankenfeiertag am Montag um 0,79% ab. Der CAC 4 verlor 2,42%.

An der Frankfurter Börse besetzte die K+S Aktie den ersten Platz im Dax bei einem Plus von 0,42%. Die Aktie profitierte heute erneut von der Festnahme des Chefs des russischen Kaliherstellers Uralkali, Vladislav Baumgertner, in der weißrussischen Hauptstadt Minsk wegen Amtsmissbrauch. Ende letzten Monats hatte der unerwartete Ausstieg des russischen Kaliriesen Uralkali aus einer Unternehmens-Allianz mit Belaruskali Spekulationen über einen möglichen Preisverfall ausgelöst. Nun hoffen einige Investoren darauf, das Aralkali der Vertriebsallianz  wieder beitritt.

Kabel Deutschland und Telefónica Deutschland zählten zu den wenigen positiven Werten im MDax und TecDax bei Gewinnen von jeweils 0,02% und 1,15%. Antriebsfaktor bei dem spanischen Mobilfunkriesen war die Aufstockung des Übernahmeangebots für den Konkurrenten E-Plus auf 8,55 Mrd. Euro. Somit gelang es Telefonica den Widerstand unter eines der Großaktionäre zu brechen. Bei der Hauptversammlung wurde für die Übernahme gestimmt. 

Zu den Flops zählten die Commerzbank, TUI und Nordex bei Abschlägen von jeweils 5,52%, 6,63% und 6,64%.

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