Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der S&P 500 büßte am Mittwoch einen Teil seiner Erholungsgewinne wieder ein. Die Mauer der Sorgen werde einfach immer höher, sagte ein Händler, der sich unter anderem Sorgen um den Aufschwung und einen möglichen Regierungsstillstand machte.
Der S&P 500 stieg um 0,2% und der Dow Jones Industrial Average gewann 0,35% oder 120 Punkte. Für den Tech-Index Nasdaq ging es dagegen um 0,10% nach unten.
Zu den Gewinnern am Mittwoch zählten Aktien aus den Sektoren Basiskonsumgüter und Versorger, die als defensive Wetten an den Märkten gelten. Denn die Anleger bleiben angesichts verschiedener Sorgen über das Wachstum, die Inflation und einen möglichen Stillstand der US-Regierung zurückhaltend.
"Sobald die Fed den Fuß vom Gas nimmt, ist zu befürchten, dass der Aufschwung an Schwung verliert und sich das Wachstum verlangsamt", so Stifel in einer Mitteilung.
Conagra Brands (NYSE:CAG), Tyson Foods (NYSE:TSN), Sempra Energy (NYSE:SRE) und Nextera Energy (NYSE:NEE) zogen den Gesamtmarkt nach oben.
Die Renditen für Staatsanleihen setzten unterdessen ihre Kletterpartie fort. Die 10-jährigen Zinsen notierten über 1,5 %. Einige an der Wall Street waren jedoch der Meinung, dass der jüngste Zinsanstieg noch lange kein Grund zur Sorge für die Aktienmärkte ist.
"Ohne eine Änderung des KGV müsste die 10-jährige UST-Rendite über 2,3 % steigen, damit die relative Aktienbewertung über dem langfristigen Durchschnitt liegt", so Goldman Sachs (NYSE:GS) in einer Mitteilung.
Unter Druck stand einmal mehr der Tech-Sektor (NYSE:XLK). Hier kam es aufgrund des Schwächeanfalls bei Micron zu einem Rückgang der Halbleiterwerte.
Micron Technology (NASDAQ:MU) fiel um mehr als 2 %, nachdem die Prognose des Chip-Herstellers für das erste Quartal hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb, wenngleich die Q4-Zahlen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn überzeugen konnten.
Gleichwohl dürften die Anleger die Kursschwäche zum Anlass nehmen, sich stärker bei Micron zu engagieren.
"Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die vergangene Nacht als Trendwende verstanden wird, sehen wir ein zunehmendes Interesse der Anleger am Aufbau einer Aktienposition, insbesondere da das Chancen-Risiko-Verhältnis in CY22 zu den besten des Sektors gehört und MU nach wie vor mit strukturell verbesserten Fundamentaldaten aufwartet", so Credit Suisse (SIX:CSGN) in einer Mitteilung.
Nachdem Energieaktien (NYSE:XLE) in den letzten Tagen stets zu den Gewinnern gehörten, traten sie am Mittwoch mehrheitlich auf der Stelle. Eine mögliche Erklärung dafür ist der unerwartete Anstieg der wöchentlichen US-Rohölreserven, der zu einem Rückgang des Ölpreises führte.
Nach Angaben der U.S. Energy Information Administration stiegen die Rohölvorräte in der Woche bis zum 24. September um 4,58 Millionen Barrel. Ölmarktbeobachter hatten mit einem Abbau um 2,2 Millionen Barrel gerechnet.
In Washington streiten die Gesetzgeber weiterhin darüber, ob die Schuldenobergrenze angehoben werden soll, um die Regierungsgeschäfte zu finanzieren und einen Shutdown am Freitag zu vermeiden.
Laut dem Vorsitzenden der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, wird der Senat voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag über einen Vorschlag zur Finanzierung der Regierung bis Anfang Dezember abstimmen.
In anderen Nachrichten konnte Netflix (NASDAQ:NFLX) um mehr als 3 % zulegen, nachdem der Streaming-Riese sein erstes Videospiel-Studio erworben hatte, um einen Fuß in Mobile Games zu setzen.