Berlin, 13. Sep (Reuters) - Die rund 25 Milliarden Euro schweren Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Betriebe drohen laut Steuerberatern zum Flop für die Regierung zu werden. Statt der geplanten Summe würden insgesamt womöglich nur zwei Milliarden Euro abgerufen werden, sagte der Präsident der Bundessteuerberaterkammer, Hartmut Schwab, der "Wirtschaftswoche" laut Vorabbericht vom Sonntag. Steuerberater sind neben Wirtschaftsprüfern befugt, für die Unternehmen entsprechende Anträge zu stellen. Das soll Missbrauch vorbeugen.
Zu den Gründen für die geringe Inanspruchnahme zählte Schwab die restriktive Ausgestaltung, da nur Umsatzausfälle in den Monaten April und Mai 2020 berücksichtigt würden. Wenn diese nachgewiesen werden können, erhalten die Firmen Zuschüsse zu ihren Fixkosten. Schwab ergänzte, es könnte aber auch daran liegen, dass der Konjunktureinbruch in vielen Branchen nicht so stark ausfalle wie zunächst befürchtet.
Die Überbrückungshilfen wurden gerade bis zum Jahresende verlängert. Sie sollten ursprünglich nur bis Ende August laufen.