Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte legten am Mittwoch mit der Hoffnung auf weitere Konjunkturimpluse zu. Die Einzelstaaten der Währungsgemeinschaft benötigen unterschiedlich große Hilfsmaßnahmen, um sich vom Coronavirus-Lockdown zu erholen.
Um 10:10 Uhr handelte der DAX in Deutschland um 0,8% höher, Frankreichs CAC 40 und der britische FTSE Index stiegen um 0,9%.
Das EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel deutete in einem Interview mit der Financial Times an, dass die Zentralbank bereit sei, zu handeln und jedes Instrument einzusetzen, "wenn sie der Ansicht ist, dass sich die mittelfristigen Inflationsaussichten verschlechtert haben". Ihre Worte schlossen sich denen des üblicherweise konservativen Gouverneurs der Bank von Frankreich, Francois Villeroy de Galhau, vom Dienstag an.
Die jährliche Inflationsrate der Eurozone lag im April bei 0,3 %, gegenüber 0,7 % im März - weit entfernt von dem Ziel der EZB, welches unter, aber nahe 2 % liegt.
Dies deutet darauf hin, dass die Zentralbank wahrscheinlich mehr Großzügigkeit an den Tag legen wird, vielleicht schon auf dem geldpolitischen Treffen nächste Woche.
Schnabel fügte hinzu, dass das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts gegen das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank keine direkten Auswirkungen auf die EZB habe und nicht dazu führe, dass die Bundesbank aus dem Programm aussteigen müsse.
Außerdem will die Europäische Kommission mit einem Mix aus Zuschüssen, Krediten und Bürgschaften von mehr als 1 Billion Euro der Wirtschaft der Region helfen, sich vom Coronavirus-Einbruch zu erholen.
Die Aktien des deutschen Chipherstellers Infineon (DE:IFXGn) sind um 3% gesunken, nachdem er etwas mehr als 1 Milliarde Euro durch die Ausgabe neuer Aktien einnahm. Dieser Schritt dient der teilweisen Finanzierung der 10 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Unternehmens Cypress Semiconductor.
Der EUR/USD wurde bei 1,0959 gehandelt und damit 0,2% im Minus.
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