Investing.com - Die Aktien von Boeing (NYSE:BA) sind am Montag im US-Frühhandel um knapp 4 Prozent gestiegen. Grund ist eine Grundsatzeinigung zwischen der Gewerkschaft IAM und dem US-Flugzeugbauer auf einen neuen Tarifvertrag. Die rund 33.000 streikenden Mitarbeiter sollen diese Woche darüber abstimmen, was Hoffnungen auf ein Ende des seit über fünf Wochen andauernden Arbeitskampfes weckt.
Der überarbeitete Vorschlag sieht vor, dass die Gehälter der Beschäftigten in den kommenden vier Jahren um insgesamt 35 Prozent steigen. Seit Beginn des Streiks, der die Produktion wichtiger Flugzeugmodelle zum Erliegen gebracht hat, steht Boeing finanziell stark unter Druck. Die Ratingagenturen drohen, die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabzustufen.
Laut der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM), die die Arbeiter vertritt, beinhaltet das neue Angebot außerdem eine Einmalzahlung von 7.000 US-Dollar als Prämie und verbesserte Beiträge zu den Rentenplänen der Beschäftigten. Diese sollen einmalig 5.000 US-Dollar erhalten, und Boeing will zusätzlich bis zu 12 Prozent des Gehalts in die Altersvorsorge einzahlen.
Die Abstimmung der Gewerkschaftsmitglieder ist für Mittwoch angesetzt. Dabei soll auch darüber entschieden werden, wann die Mitarbeiter wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. „Am Ende liegt es bei den Mitarbeitern, ob dieses Angebot ihren Erwartungen an Respekt und Fairness gerecht wird“, erklärte die IAM.
Boeing selbst zeigte sich optimistisch: Man freue sich auf die Abstimmung und hoffe auf eine baldige Lösung des Konflikts.
Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM) sehen in der Abstimmung am Mittwoch einen entscheidenden Moment für Boeing. Neben der Abstimmung werden auch die Quartalszahlen des Unternehmens erwartet. Es wird das erste Mal sein, dass sich der neue Boeing-Chef Kelly Ortberg öffentlich dazu äußern wird.
Zusätzlich hat Boeing vergangene Woche bei der US-Börsenaufsichtsbehörde eine Registrierung eingereicht, die es dem Unternehmen erlaubt, bis zu 25 Milliarden US-Dollar durch Schuldtitel und andere Wertpapiere aufzunehmen. Wann genau und in welchem Umfang dies geschehen soll, bleibt unklar. Experten gehen jedoch davon aus, dass Boeing noch vor Jahresende neue Aktien ausgeben könnte, um bevorstehende Schulden zu begleichen.
Das Unternehmen hat zudem eine Kreditlinie über 10 Milliarden US-Dollar von Banken wie JPMorgan Chase und Bank of America (NYSE:BAC) erhalten, um die finanziellen Engpässe zu überwinden. Gleichzeitig plant Boeing den Abbau von rund 10 Prozent seiner Belegschaft und rechnet für das dritte Quartal mit Abschreibungen in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar.
In einem weiteren Schritt prüft Boeing laut dem „Wall Street Journal“ den Verkauf von Unternehmensteilen, die nicht zum Kerngeschäft gehören oder unterdurchschnittlich abschneiden. Der Erlös daraus soll zur Stabilisierung der Finanzen beitragen.
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