Die TeamViewer-Aktie (WKN: A2YN90) hat am Dienstag dieser Woche erneut kräftig nachgegeben. Während ich diese Zeilen schreibe, belief sich das Minus auf 5,5 %. Das mag sich zugegebenermaßen noch verändern und ist nicht auf Schlusskursbasis gewesen. Trotzdem zieht sich der Negativlauf munter weiter.
Im Endeffekt ist es bemerkenswert, wie tief die TeamViewer-Aktie bereits gefallen ist. Laut Finanzen.net liegt das Minus in den letzten zwölf Monaten bei 68,3 %. Ein tiefer Fall einer einst gefeierten Tech-Aktie. Wobei es „nur“ das Absenken der Wachstumsziele gewesen ist, das zum Abverkauf führte.
Riskieren wir erneut einen Blick auf drei wichtige Lektionen, die wir hieraus gewinnen können. Möglicherweise ist auch das relevant, um die aktuelle Situation besser einschätzen zu können.
TeamViewer-Aktie: Eine Aktie kann immer weiter fallen Eine erste, sehr allgemeine Lektion zur TeamViewer-Aktie und dem Abverkauf ist: Eine Aktie kann sehr weit fallen. So mancher hat vielleicht auf eine „Gegenbewegung spekuliert“. Oder sich möglicherweise gedacht: Irgendwann muss der Abverkauf doch beendet sein. Das mag in gewissen Teilen richtig sein. Aber wir dürfen eines nicht vergessen: Im Worst-Case-Szenario kann es immer weiter abwärts gehen. Der niedrigste Aktienkurs ist schließlich 0,00 Euro.
Dazu dürfte es im Fall der TeamViewer-Aktie zugegebenermaßen nicht so schnell kommen. Wir blicken hier schließlich weiterhin auf ein Unternehmen, das mit der gleichnamigen Lösung ein starkes Produkt entwickelt hat. Sowie eine halbe Milliarde Euro Umsatz im laufenden Geschäftsjahr ausweisen dürfte. Auch ein Wachstum ist weiterhin vorhanden. Eine Aktie bloß zu kaufen, weil man sich einen raschen Turnaround erhofft, das ist jedoch eine schlechte Investitionsthese.
Fundamentale Bewertung möglicherweise zu teuer Die fundamentale Bewertung der TeamViewer-Aktie könnte vielleicht vor dem Abverkauf zu teuer gewesen sein. Derzeit beläuft sich die Marktkapitalisierung jedenfalls auf einen Wert von ca. 2,6 Mrd. Euro. Natürlich ist das eine niedrge Ausgangslage für ein wachsendes Unternehmen. Aber: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) liegt damit noch immer über 5.
Oder anders ausgedrückt: Vor dem Abverkauf kam die TeamViewer-Aktie auf ein KUV von deutlich über 10. Wenn sich dann wiederum das Wachstum spürbar und deutlich verlangsamt, so führt das zu vermehrter Skepsis. Und einer Aktie, die viel Potenzial zum Nachgeben hat. Das ist es, was wir zuletzt gesehen haben.
TeamViewer-Aktie: Sehr pessimistisches Momentum …? Zu guter Letzt können wir jedoch auch sagen, dass die Gunst der Investoren bei der TeamViewer-Aktie sehr stark und massiv nachgelassen hat. Ein Abverkauf von über 50 % in wenigen Tagen beziehungsweise ein, zwei Wochen ist selten. Ob das gerechtfertigt ist, lassen wir an dieser Stelle mal explizit unbeantwortet.
Unterm Strich können wir jedoch auch sagen, dass das Unternehmen weiterhin ein funktionierendes Geschäftsmodell besitzt. Mit der Digitalisierung ist außerdem ein Wachstumsmarkt grundsätzlich gegeben. Das könnte vielleicht eine Chance sein, wobei es an dir liegt, das genauer zu erörtern.
Vincent besitzt Aktien von TeamViewer (DE:TMV). The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021