Hurra, die Zinsen sind abgeschafft! Ja, du liest richtig, es gibt einige, die sich darüber freuen, dass es so gut wie keine Zinsen mehr gibt. Zum Beispiel Immobilieninvestoren, die jetzt für die Finanzierung ihrer Wohnimmobilien, die sie vermieten wollen, natürlich weniger Kreditkosten stemmen müssen.
Doch die meisten Anleger dürften die Zinsen sehr vermissen, denn ohne sie wird es schwer, noch ein wenig Rendite auf sein angelegtes Geld zu erhalten. Doch man kann sich ja auch nach anderen Möglichkeiten umsehen, wie zum Beispiel die Investition in Aktien. Die haben nämlich den Vorteil, nicht nur Kursgewinne zu generieren, sondern in vielen Fällen auch Dividende abzuwerfen.
Und mit den Dividenden kann man sich dann wieder einen Geldstrom aufbauen, der Zinszahlungen sehr ähnlich ist. Umso schöner ist es, wenn man gleich von Anfang an recht ordentliche Ausschüttungen erhält. Deshalb schauen wir uns heute einmal zwei europäische Finanzwerte an, die von Beginn an mit einer hohen Anfangsrendite daherkommen, und unterziehen sie einem kurzen Dividendencheck.
AXA Mit einer Marktkapitalisierung von fast 59 Mrd. Euro ist die französische AXA (MI:AXA) (WKN: 855705) ein wahres Schwergewicht in der europäischen Versicherungsbranche. Aber der Konzern ist nicht nur in Europa präsent, sondern auch im Rest der Welt. Vor allem der US-Markt und das Geschäft in Asien sind zwei weitere wichtige Standbeine.
Die AXA-Aktie weist solide Dividendenzahlungen auf und ist deshalb bei Einkommensinvestoren durchaus beliebt. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 wurde am 06.05.2019 gezahlt und betrug 1,34 Euro je Aktie. Laut Schätzung von Factset Research (WKN: 901629) soll die Gewinnbeteiligung für das Jahr 2019 mit 1,45 Euro je Anteilsschein aber gut 8 % höher ausfallen.
Die letzten zwölf Monate konnte die AXA-Aktie gut 20 % zulegen und notiert derzeit mit 24,23 Euro (29.01.2020) nur knapp 5 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Bei diesem Kursniveau errechnet sich, bezogen auf die zu erwartende Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019, eine aktuelle Dividendenrendite von 5,98 %.
Diese recht hohe Anfangsrendite sieht für Investoren natürlich verlockend aus, zumal der Konzern laut eigenen Angaben seine Ausschüttungsquote stabil in einem Korridor von 50 bis 60 % halten will. Auch die derzeit niedrige Bewertung mit einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von gerade einmal 8 könnte für die Aktie von AXA sprechen. Interessierte Anleger könnten also durchaus einmal einen genaueren Blick auf das Versicherungsunternehmen werfen.
BNP Paribas Das französische Unternehmen BNP Paribas (DE:BNPP) (WKN: 887771) ist ein global tätiges Finanzinstitut, das in über 70 Ländern universelle Leistungen im Privat- und Firmenkundengeschäft anbietet. In Deutschland ist BNP Paribas unter anderem mit der Consorsbank vertreten, die als Direktbank Wertpapiergeschäfte zu günstigen Konditionen anbietet.
Bei der Dividende zeichnet sich im Moment folgendes Bild. Wenn man auch hier auf die Schätzungen von Factset Research zurückgreift, kann man ermitteln, dass von einer Dividendenzahlung für das Jahr 2019 in Höhe von 3,09 Euro je Aktie ausgegangen wird.
Die Aktie von BNP Paribas hat in den letzten zwölf Monaten einen Anstieg von 16,70 % verzeichnen können und weist derzeit ein Kursniveau von 49,62 Euro (29.01.2020) auf. Somit ergibt sich also auf Grundlage der erwarteten nächsten Ausschüttung aktuell eine Dividendenrendite von 6,23 %. Auch diese hohe Anfangsrendite wirkt natürlich recht anziehend auf potenzielle Investoren.
Und wie sieht es bei BNP Paribas mit der Ausschüttungsquote aus? Diese lag für die zuletzt gezahlte Dividende nur knapp über 50 % und signalisiert dem Anleger, dass die Ausschüttung auf soliden Beinen steht und sogar Fantasie für mögliche Anhebungen der Gewinnbeteiligung vorhanden ist.
Auch die Aktie von BNP Paribas ist im Moment sehr günstig bewertet und weist ebenfalls ein KGV von gerade einmal 8 auf. Gepaart mit einer hohen Anfangsrendite und einer moderaten Ausschüttungsquote könnte also auch die Aktie von BNP Paribas für Dividendeninvestoren interessant sein. Vorausgesetzt, man hat nicht generell eine Abneigung gegen Aktien aus dem Bankensektor.
Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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