Frankfurt, 10. Nov (Reuters) - Immer mehr Elektroautobesitzer müssen sich in Deutschland nach Befürchtung der Autolobby VDA die zu langsam wachsende Zahl öffentlicher Ladesäulen teilen. Im Oktober seien rechnerisch schon 13 Nutzer auf einen Ladepunkt gekommen, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montagabend bei einer Videokonferenz des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. "Meine große Sorge ist, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht vorankommt", mahnte die VDA-Chefin einmal mehr. Das Verhältnis von Nutzern zu Ladepunkte dürfe nicht über zehn steigen. Diese Quote empfiehlt auch die EU-Kommission, damit es nicht zu langen Wartezeiten an den Stromtankstellen kommt.
Für das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte im Land zu haben, müssten ab sofort wöchentlich 2000 in Betrieb gehen - zehn Mal so viele wie zuletzt, erklärte Müller. Es bedürfe gemeinsamer Anstrengungen: "Politik, Energie-, Wohnungswirtschaft und die Autoindustrie müssen hier die Kräfte bündeln und den Aufbau der Ladeinfrastruktur engagiert vorantreiben", ergänzte sie. Derzeit seien 80 Prozent der E-Autos in nur sechs EU-Ländern auf den Straßen. Die EU-Kommission müsse mit den Mitgliedstaaten Aktionspläne zum Aufbau der Ladeinfrastruktur erarbeiten.
(Reporterin: Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter der Telefonnummer 030 2201 33702)