Frankfurt, 28. Okt (Reuters) - Banken in der Euro-Zone haben ihre Kreditvergabe an Firmen angesichts der mauen Konjunktur nicht mehr so stark ausgeweitet. Im September reichten sie 3,7 Prozent mehr Darlehen an Unternehmen aus als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mitteilte. Noch im August hatte der Zuwachs bei 4,3 Prozent gelegen. An private Haushalte vergaben die Geldhäuser im September 3,4 Prozent mehr Kredite als ein Jahr zuvor. Auch im Vormonat lag das Wachstum in dieser Höhe.
Für die Währungshüter liefern die Kreditvergabe-Daten wichtige Informationen, wie sich die Finanzierungsbedingungen im Währungsraum entwickeln. Aktuell hält die EZB ihre Geldschleusen wegen der Konjunkturschwäche weit offen. Erst im September brachten sie ein großes Maßnahmenpaket zur Stützung der Wirtschaft auf den Weg. Der Einlagezins wurde auf minus 0,5 Prozent gesenkt, es wurden erneute Anleihenkäufe im monatlichen Volumen von 20 Milliarden Euro beschlossen und Erleichterungen für Banken auf den Weg gebracht. Teile des Pakets waren allerdings unter den Währungshütern umstritten. Geldmenge M3 nahm im September um 5,5 Prozent zu. Volkswirte hatten mit 5,7 Prozent gerechnet. Zu M3 zählen Bargeld, Einlagen auf Girokonten, aber auch Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Die Geldmenge gehört zu den zentralen Indikatoren für die Geldpolitik. Denn Volkswirten zufolge besteht auf mittlere bis lange Sicht ein Zusammenhang zwischen dem Geldmengenwachstum und der Entwicklung der Inflation.