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Warum ETF-Anleger nicht auf den Euro Stoxx 50 setzen sollten – und welche Alternativen es gibt

Veröffentlicht am 18.08.2019, 09:01
Aktualisiert 18.08.2019, 09:05

Börsengehandelte Indexfonds, auch bekannt als ETFs (Exchange Traded Funds), erfreuen sich bei Anlegern nach wie vor großer Beliebtheit, vor allem bei denjenigen, die wenig Zeit oder Lust haben, sich mit dem Vermögensaufbau auseinanderzusetzen. Eine Eigenschaft, die ETFs besitzen und die von vielen Anlegern geschätzt wird, ist die Diversifikation.

Weil ETFs einen Börsenindex eins zu eins nachbilden, sind sie von Natur aus breit diversifiziert, aber eben nur so breit wie der zugrunde liegende Index. Gerade in dieser Eigenschaft gibt es bei ETFs daher sehr große Unterschiede. Fest steht aber, dass die Diversifikation des ETF neben anderen Kennzahlen ein wichtiges Kriterium ist, das man bei der Auswahl beachten sollte. Es lohnt sich in jedem Fall immer, vor einer Anlage einen Blick in die Verkaufsprospekte und Factsheets der ETFs zu werfen. Dort findet man alle wichtigen Infos, und zwar nicht nur zu den Gebühren und dem Fondsvolumen, sondern auch zum zugrunde liegenden Index und der Länder- und Branchenstruktur.

Wer Ausschau nach einem ETF hält, um in den europäischen Aktienmarkt zu investieren, dem fällt oft zuerst der Euro Stoxx 50 ein. Immerhin ist der Index hierzulande wohl das bekannteste Kursbarometer für die Region. Allerdings würde ich persönlich nicht in einen ETF investieren, der den Euro Stoxx 50 nachbildet. Und dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

Diversifikation? Fehlanzeige! Werfen wir dazu beispielsweise einen Blick in das Factsheet des iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF (WKN: A0YEDJ). Hier fällt Folgendes auf: Erstens, wie der Name schon sagt, partizipiert man mit einem Investment in den Euro Stoxx 50 an der Wertentwicklung von nur 50 Titeln. Das ist in meinen Augen definitiv zu wenig für eine ausreichende Diversifikation. Vor allem wenn man bedenkt, wie groß und vielfältig der Euro-Raum und dessen Unternehmenslandschaft sind.

Zweitens, bei der Länderstruktur gibt es erschreckende Klumpenrisiken: So machen französische und deutsche Aktien zusammen knapp 67 % des Index aus. Natürlich sind Deutschland und Frankreich bedeutende Volkswirtschaften, aber für meinen Geschmack kommen die anderen Länder hier viel zu kurz.

Drittens, die Aktien im Index sind Analysten zufolge überwiegend als Value-Titel einzustufen. Wenn man sich als Anleger damit anfreunden kann oder Value-Aktien sogar bevorzugt, ist daran sicher nichts auszusetzen, aber in puncto Ausgewogenheit im Anlagestil gibt es hierfür ebenfalls Abzüge.

Die Branchenstruktur ist da schon etwas ausgewogener. Die höchste Gewichtung haben Titel aus dem Finanzsektor mit 16,2 %. Danach kommen Nichtbasiskonsumgüter (13,8 %) und Industriewerte (13 %).

Sinnvolle Alternativen Welche Indizes kommen sonst für Foolishe Anleger infrage? Da ist zum einen der MSCI Europe und zum anderen der Stoxx Europe 600. Für beide Indizes gibt es entsprechende ETFs von verschiedenen Anbietern wie iShares oder Xtrackers. Ich habe beispielsweise den iShares Core MSCI Europe UCITS ETF (WKN: A0RPWG) und den Xtrackers STOXX Europe 600 UCITS ETF 1C (WKN: DBX1A7) unter die Lupe genommen.

Der MSCI Europe besteht derzeit aus immerhin 448 Titeln. Das ist fast das Neunfache der im Euro Stoxx 50 enthaltenen Werte. Er setzt sich nicht nur aus Mitgliedsländern der Euro-Zone zusammen, sondern bezieht Länder aus ganz Europa ein, zum Beispiel auch aus Großbritannien und der Schweiz, wobei diese zwei Staaten direkt einen ziemlich großen Anteil am Kursbarometer ausmachen: 26,3 % Großbritannien und 14,6 % Schweiz. Insgesamt ist der Index aber regional deutlich breiter aufgestellt als der Euro Stoxx 50. In der Branchenstruktur gibt es interessanterweise kaum Unterschiede.

Und dann ist da noch der Stoxx Europe 600, der in der Zusammensetzung stark dem MSCI Europe ähnelt. Die Branchen- und Ländergewichtungen der beiden Kursbarometer überschneiden sich größtenteils. Bei diesen beiden Indizes kommt hinzu, dass im Unterschied zum Euro Stoxx 50 noch weitere Währungen wie das Britische Pfund und der Schweizer Franken eine Rolle spielen, was zusätzliche Diversifizierungsvorteile mit sich bringen kann.

Foolishes Fazit Für Anleger, die eine möglichst breite Diversifizierung anstreben und sich deshalb gern auf ETFs verlassen, ist der Euro Stoxx 50 also keine sinnvolle Option. Besser geeignet wäre ein ETF auf den MSCI Europe oder den Stoxx Europe 600. So oder so gilt aber: Egal für welchen ETF man sich am Ende entscheidet – ein Blick ins Factsheet lohnt sich immer!

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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