Weitere Schwäche im Dax - Aussicht auf US-Default beunruhigt zunehmend

Investing.com – Der Dax startete heute mit einem moderaten Abschlag von 0,16% auf 8.542,55 Zähler in den neuen Handelstag. Auch in der zweiten Börsenliga ging es heute abwärts. Der MDax sackte um 0,13% auf 15.089,76 Zähler ab. Der TecDax gab um 0,29% auf 1.076,78 Punkte nach.

Investoren blicken nach wie vor mit Sorge auf die USA, die heute in den 9. Tag des partiellen Verwaltungsstillstands starten. Die Aussichten auf eine Lösung des Etatstreits zwischen den Republikanern und der Regierung von Barack Obama sind weiterhin gering.

Am Vortag hatte der starke Mann im Weißen Haus vor den fatalen Folgen eines Defaults gewarnt. Dieser wird am 17. Oktober eintreten, wenn die zwei größten politischen US-Lager, Demokraten und Republikaner, nicht einen Kompromiss zur Anhebung der Schuldenobergrenze eingehen.

Obama hielt die "routinemäßige Erpressung" der Opposition für unannehmar, in Hinsicht auf die geforderten Einschnitte der seit dem 1. Oktober in Kraft getretenen demokratisch verabschiedeten Gesundheitsreform, die ärztliche Betreuung für die wenig bemittelten Bevölkerungsschichten vorsieht.Gleichzeitig verwies der US-Präsident auf die zunehmende Nervosität der internationalen Investoren.

Der Präsident des US-Repräsentantenhaus, der Republikaner John Boehner, erwiderte Obama, er könne nicht verlangen, dass seine Partei eine bedingungslose Kapitulation annehme. Gleichzeitig beabsichtigt der US-Präsident heute Janet Yellen als Nachfolgerin des derzeitigen Fed-Chefs Ben Bernanke zu nomminieren, teilte am Vortag ein hoher Beamter des Weißen Hauses in einer Benachrichtigung mit.

Die Vorgaben aus Wall Street sind schwach ausgefallen. Am Vortag schloss der Dow Jones mit einem starken Abschlag von 1,07% auf 14.776,50 Punkte. Noch deutlicher rutschten der S&P 500 und der NASDAQ Composite ab. Die Indexe notierten Verluste von jeweils 1,23% auf 1.655,45 Punkte und 2,00% auf 3.694,83 Zähler.  

In Asien dagegen konnten die wichtigsten Leitindexe punkten. Vor allem in Japan stützte eine Abwertung des Yen Exportwerte. Der Nikkei 225 legte um 1,03% zu. Der TOPIX rückte sogar um 1,46% vor. In China schloss der Shanghai Composite-Index um 0,62% fester. Der CSI 300 legte um 0,48% zu. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng-Index ging dagegen um 0,65% zurück.  

Von Konjunkturseite werden heute Zahlen zur britischen Industrieproduktion für August erwartet. Um 12:00 Uhr werden Daten zur deutschen Produktion im produzierenden Gewerbe für August dargelegt. Aus den USA werden Zahlen zu den MBA-Hypothekenanträgen für die Vorwoche, US-Arbeitsmarktzahlen des Conference Boards und abends um 20:00 das Protokoll der letzten Sitzung des Federal Open Market Committees (FOMC Minutes). Zusätzlich findet heute in Deutschland eine Auktion von fünfjährigen Staatsanleihen statt. Der Schatz beabsichtigt 4 Mrd. Euro in die Kassen zu spülen.

Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde die E.ON-Aktie Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,30%. Topwerte im MDax und TecDax sind derzeit METRO und United Internet bei Anstiegen von 1,48% und 0,81%. Zu den Flops zählen Linde, Celesio und Drillisch bei Abschlägen von jeweils 1,45%, 2,78% und 3,37%.