Wenn man sein Geld in Aktien investiert, dann verfolgt man ja meistens nur ein Ziel. Nämlich sein Kapital zu vermehren und eine anständige Rendite zu erwirtschaften. Für eine Investitionsentscheidung wird dann auch gerne mal die Entwicklung der Märkte oder einzelner Aktien in der Vergangenheit herangezogen. Und bei einer längerfristigen Betrachtung liest sich die ganze Angelegenheit dann meistens auch sehr schön.
Doch viele Anleger vergessen bei ihrer Recherche etwas. Und zwar, dass ein durchschnittlicher Kurszuwachs von beispielsweise 10 % pro Jahr keinen kontinuierlichen Anstieg bedeutet. Sondern es kann hier durchaus einmal Zeiten geben, in denen die Notierungen auch überproportional einbrechen. Ein gutes Beispiel hierfür war die kurze Panik, die im März dieses Jahres durch Corona verursacht wurde.
Hier wurden nicht wenige Investoren auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Und warum? Weil sie mit so schnell einbrechenden Kursen nicht gerechnet haben. Doch so etwas kann an der Börse jederzeit erneut passieren. Damit du in solch einem Fall nicht übereilte Entscheidungen triffst, kommen hier einmal zwei Tipps, wie man sich in solch einem Fall verhalten könnte.
Ganz wichtig: Ruhe bewahren Gerade wenn man noch nicht so lange an der Börse aktiv ist, könnte der erste richtige Crash für einige Aufregung sorgen. Denn es ist wohl für alle Investoren immer ein schlimmer Moment, wenn sie nach einer heftigen Korrektur in ihr Depot schauen. Teilweise haben sich dann nämlich vorher erzielte Kursgewinne irgendwie in Luft aufgelöst. Doch in dieser Situation ist es ratsam, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Man muss sich hier wirklich immer vor Augen halten, dass es sich bei den Minuszeichen, die man sieht, nur um sogenannte Buchverluste handelt. Der Depotwert mag zwar auf dem Papier extrem gesunken sein, doch real hat man noch kein Geld verloren. Aber es liegt nun einmal in der menschlichen Natur, dass sich jetzt ein flaues Gefühl in der Magengrube breit macht.
Aber man sollte sich jetzt meines Erachtens nicht dem Gedanken hingeben, die Positionen mit den höchsten Verlusten aus Angst, noch mehr ins Minus zu rutschen, zu verkaufen. Denn wenn man dies tut, würde man den Verlust auch tatsächlich realisieren und das Geld wäre dann wirklich für immer verloren.
Für Ablenkung sorgen Um der oben genannten Versuchung auch wirklich zu widerstehen, könnte es äußerst ratsam sein, sich generell ein wenig vom Geschehen an den Märkten abzukoppeln. Das mag dir jetzt ein wenig ungewöhnlich erscheinen. Denn laut der allgemeinen Meinung sollen ja gerade Informationen mit das Wichtigste sein, um an der Börse erfolgreich zu sein. Das könnte natürlich stimmen. Doch hier könnte es stark darauf ankommen, welche Nachrichten man konsumiert.
Gerade in Zeiten, in denen es an den Aktienmärkten mal wieder sehr turbulent zugeht, stoßen die Medien nämlich meistens alle in dasselbe Horn. Und hierbei ist es egal ob Radio, Fernsehen oder Internet. Überall sind die Meldungen so schlimm, dass man denken könnte, die Welt stehe kurz vor der absoluten Apokalypse. Um es anders auszudrücken: Es wird meistens so übertrieben, dass einem angst und bange werden kann.
Da man sich aber sowieso schon in einer gewissen Krisenstimmung befindet, sollte man diese Art von „Gehirnwäsche“ nicht noch zusätzlich an sich heranlassen. Ich denke, es könnte besser sein, zu versuchen, einmal abzuschalten und sich auf andere, möglichst positive Dinge zu konzentrieren. Zusammen mit dem ersten Punkt sollte dies durchaus hilfreich sein, die nächste größere Korrektur an der Börse relativ unbeschadet zu überstehen.
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