Stell dir vor: Du bist zu einer ziemlich beträchtlichen Summe Geld gekommen. Du hast keine Schulden und denkst dir, dass du das Geld nun in Aktien investieren möchtest.
Wie kann man das Geld am besten anlegen? Auf einmal, oder indem man jeden Monat einen Prozentsatz des Gesamtbetrags in Aktien investiert?
In diesem Beispiel hat unser imaginärer Investor ein Anlageinstrument, wie z. B. ein Portfolio von Aktien, die er besitzen möchte. Wir werden prüfen, ob es besser ist, das gesamte Geld auf einmal zu investieren oder es im Laufe der Zeit nach und nach zu investieren.
Durchschnittskosteneffekt Das kennst du vielleicht schon. Beim Durchschnittskosteneffekt wird eine Aktie in regelmäßigen Abständen, beispielsweise monatlich, gekauft. Ein Anleger mit 100.000 Pfund kann sich beispielsweise dafür entscheiden, 8.333 Pfund pro Monat im Laufe eines Jahres zu investieren.
Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass der Anleger bei Schwankungen des Aktienkurses nach oben und unten wahrscheinlich sowohl am Hoch- als auch am Tiefpunkt kaufen wird, was bedeutet, dass sich der gezahlte Durchschnittspreis im Laufe der Zeit ausgleicht. Der Gedanke dahinter ist, dass der Investor auch einen guten Durchschnittspreis bekommt, wenn der Markt plötzlich fällt.
Aber es gibt ein paar Nachteile.
Durch das Zurückhalten des Geldes und die Staffelung der Investitionen wird sich deine Mittelzuteilung geändert haben. Statt 80 % in Aktien und 20 % in Anleihen hast du dann schnell 40 % in Aktien, 10 % in Anleihen und 50 % Bargeld.
Wie wir wissen, neigen Aktien auf längere Sicht dazu, mehr Rendite zu bringen als Bargeld. Daher ist der Umstand, dass die Hälfte deines Portfolios nicht wesentlich an Wert gewinnt, wahrscheinlich keine ideale Situation.
Dies bringt mich zu dem anderen Nachteil: dass die Märkte eher nach oben als nach unten tendieren.
Lass uns die Alternative untersuchen.
Alles auf einmal investieren Für den umsichtigen Investor klingt es beängstigend, sofort eine hohe Summe zu investieren. In einem Bärenmarkt wird es Befürchtungen geben, dass die Aktienkurse nur noch weiter fallen werden. In einem starken Bullenmarkt glauben viele, dass es nur noch schlechter werden kann. Beide Ergebnisse wären nicht ideal.
Es gibt einige, wie JL Collins, der Autor von The Simple Path to Wealth, die es für das Beste halten, eine hohe Summe auf einmal zu investieren. Er argumentiert, dass man durch den Durchschnittskosteneffekt darauf wettet, dass der Markt nach unten geht. Die Geschichte hat jedoch gezeigt, dass der Aktienmarkt über längere Zeiträume hinweg dazu neigt, nach oben zu gehen.
Möglicherweise wird deine Investition auch Dividenden einbringen, die mehr wert sein könnten als die Zinsen, die die meisten Bargeld-Sparkonten derzeit bieten.
Die Situation jedes Anlegers ist anders, und die Risikotoleranz hängt von der persönlichen Präferenz ab. Aber wenn es darum geht, einen Pauschalbetrag anzulegen, bin ich der Meinung, dass es wahrscheinlich besser ist, alles auf einmal anzulegen.
Dieser Artikel wurde von T Sligo auf Englisch verfasst und am 27.01.2020 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
Motley Fool Deutschland 2020