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Wie Royal Dutch Shell: „BP wird die Dividende kürzen!“

Veröffentlicht am 24.07.2020, 08:15
Wie Royal Dutch Shell: „BP wird die Dividende kürzen!“
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Es war definitiv für viele Einkommensinvestoren ein regelrechter Schock, als Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) nach dem durchwachsenen ersten Quartal die eigene Dividende gekürzt hat. Mit den seit Ende des Zweiten Weltkriegs stets soliden Zahlungen ist plötzlich Schluss gewesen. Zudem wurde die eigene Ausschüttungssumme mit einem Einbruch von zwei Dritteln regelrecht rasiert.

Eine Aktie, die dabei noch zumindest stabiler zahlt, ist die von BP (LON:BP) (WKN: 850517). Die ebenfalls britische Öl-Dividendenaktie hat die Ausschüttungssumme zunächst konstant gehalten. Zumindest hier gibt es daher noch Konstanz. Wenngleich allerdings keine derartige historische.

Jetzt hat allerdings ein Analyst den Teufel an die Wand gemalt und beschworen, dass auch die BP-Aktie vor einer Dividendenkürzung stehen könnte. Überprüfen wir diese These im Folgenden daher einmal auf Herz und Nieren.

Darum könnte BP die Dividende kürzen Genauer gesagt ist es Analyst Jason Gammel aus dem Hause Jefferies, der jetzt eine solche These von sich gegeben hat. Demnach bestünde eine gute Chance, dass der britische Ölkonzern die eigene Dividende massiv kürzen werde. Allerdings, und das ist bemerkenswert: Die Aktie ist für den Analysten dennoch ein Kauf.

Eine Dividendenkürzung sei demnach schon in die inzwischen günstigere Bewertung eingepreist. Wohl auch, weil Konkurrenten wie Royal Dutch Shell zuletzt die eigene Ausschüttung gekürzt haben. Eine inzwischen ähnliche Kürzung von bis zu 65 % sei in die Aktie eingepreist. Das reflektiere unter anderem die ambitionierte Dividendenrendite von über 10 %.

BP sollte mit diesem Schritt Liquidität halten, sei jedoch insgesamt gut gerüstet für die herausfordernde Zeit. So verfüge das Unternehmen über rund 36,9 Mrd. US-Dollar in Cash und weitere 17,6 Mrd. US-Dollar in noch nicht genutzten Kreditlinien. Das sei eine stabile Basis, zumal ein Großteil der Kredite nicht vor dem Jahre 2025 fällig würde.

Spannender wird es hingegen bezüglich der Prognosen für den Ölmarkt. Hier rechnet Gammel mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 43 US-Dollar im zweiten Quartal. Somit könnten die Notierungen von Brent und WTI womöglich auf dem derzeitigen Niveau verharren. Aber mal Hand aufs Herz: Wird BP die Dividende wirklich kürzen?

Die Anzeichen verdichten sich … Ja, womöglich. Denn das, was Analyst Gammel hier skizziert, kann durchaus auch operative Gründe haben. Bereits im ersten Quartal konnte BP so gerade mit Ach und Krach ein Ergebnis je Aktie von 3,92 US-Cent vorweisen. Das hat schon kaum ausgereicht, um die üppige Dividende von 10,5 US-Cent je Aktie zu bezahlen. Hier ist bereits ein erheblicher Teil aus der Substanz gezahlt worden.

Das zweite Quartal dürfte dabei ergebnisseitig sogar noch schwieriger werden. Die Ölpreise lagen deutlich unter dem Niveau des ersten Quartals. Teilweise notierte das Barrel WTI sogar im negativen Bereich. Das hat gezeigt, in welchem Maße niemand wirklich Öl haben wollte. Ein Problem, das sich in wenigen Tagen bei den Quartalszahlen offenbaren wird.

Auch in Anbetracht der weiteren Unsicherheiten, auch rund um die OPEC+, könnte eine frühe Kürzung der richtige Schritt sein, um Liquidität zu halten und diese schwierige Phase zu meistern. Derzeit spricht daher vieles dafür, dass das Management über kurz oder lang die Konsequenzen zieht und die Dividende kürzen wird. Analyst Gammel könnte mit seiner Prognose daher recht behalten.

Der schwierige Ölmarkt … Unterm Strich bleibt es schließlich dabei: Der Ölmarkt ist jetzt ein raues Pflaster und das Zahlen der Dividenden aus der Substanz werden sich vermutlich wenige Konzerne leisten. Vor allem in Anbetracht der unsicheren Perspektiven und Prognosen. Eine Dividendenkürzung könnte daher auch bei der BP-Aktie bevorstehen. Foolishe Einkommensinvestoren sollten das Risiko zumindest in Betracht ziehen.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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