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Wirecard-Aktie nach Zahlen: Weder Überraschung noch Befreiungsschlag – großer Knall bleibt aus!

Veröffentlicht am 16.02.2020, 09:09
© Reuters.
WDIG
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Nun ist es also so weit. Am Valentinstag, dem 14.02. diesen Jahres, hat der DAX-Konzern Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206) seine frischen, jedoch noch vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal sowie für das vergangene Geschäftsjahr präsentiert. Die Erwartungshaltung hierbei ist hoch gewesen, wohl auch, weil das Management im Vorfeld diese weiter angepeitscht hat.

Aber wozu taugt dieses Zahlenwerk? In meine Augen weder zu einer sonderlich starken Überraschung, sowohl im Positiven als auch im Negativen, noch zum Befreiungsschlag. Im Grunde bleibt vieles beim Business as usual. Was jedoch auch nach den Zeiten der Financial Times alles andere als verkehrt ist. Hier jedenfalls ein Foolisher Blick auf das Zahlenwerk:

Zahlen, Daten, Fakten Wie Wirecard nun im Rahmen dieser vorläufigen Zahlen offenbarte, stiegen die Umsätze wohl im Jahresvergleich um bemerkenswerte 38 % auf 2,8 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hingegen kletterte um 40 % auf 785 Mio. Euro. Bereinigt um Sondereffekte und Prüfaufwendungen hätte dieses um 9 Mio. Euro höher bei 794 Mio. Euro gelegen. Falls du dich schon immer gefragt hast, was die Sonderprüfung durch die KPMG wohl kostet: Hier dürfte ein größerer Teil der Antwort drin verborgen liegen.

Im vierten Quartal konnte Wirecard dabei sogar noch von einer steigenden Dynamik profitieren. Die Umsätze stiegen dabei im Jahresvergleich sogar um 46 % auf 835 Mio. Euro, das EBITDA stieg hingegen um 41 % im Jahresvergleich auf 232 Mio. Euro. Auch hier hätte der Zuwachs bereinigt eigentlich 46 % betragen, jedoch sind es insbesondere in diesem Quartal die Prüfaufwendungen, die zu Buche geschlagen haben.

Unterm Strich daher ein weiteres wachstumsstarkes Quartal bei Wirecard, wobei vor allem die Umsätze eine Outperformance hingelegt haben. Zumindest hier hatte der Wirecard-CEO im Vorfeld recht, dass man die Investoren nicht enttäuschen werde. So weit nun also zu den Zahlen-Basics, die sehr solide gewesen sind. Jedoch wohl eher im Rahmen der gesteigerten Erwartungshaltung gelegen haben.

Keine Erkenntnisse zur Sonderprüfung Das Wirecard-Management spricht im Kontext dieser Zahlen von einem weiteren Beleg für die Ertragsstärke des Geschäftsmodells, was an dieser Stelle natürlich wenig zweifelhaft erscheint. Allerdings scheinen Investoren, speziell was den Ausblick und die Äußerungen des Managements angeht, mehr erwartet zu haben.

Das Ende des ersten Quartals ist inzwischen schließlich bereits in greifbarer Nähe und die Ergebnisverkündung der Sonderprüfung durch die KPMG, deren Aufwendungen das Zahlenwerk doch sichtlich geprägt haben, steht unmittelbar bevor. Zumindest einen Wink wird so mancher sich erhofft haben, weshalb die Investoren in einer ersten Reaktion auf dieses eigentliche Zahlenwerk wohl leicht pessimistisch reagieren.

Unverkennbar bleibt schließlich auch das ein Risiko, das man auf dem Schirm haben sollte. Das Management hat zwar bislang immer die Substanzlosigkeit der Vorwürfe betont und auch der neue Aufsichtsratsvorsitzende hat durchscheinen lassen, dass man ja noch nicht per Adhoc-Meldung korrektiv eingreifen musste. Allerdings ist die Verunsicherung noch immer da und das Zahlenwerk konnte diese, trotz starken Wachstums, nicht entkräften.

Vor allem deshalb war das Zahlenwerk keinerlei Überraschung und insbesondere wohl auch kein Befreiungsschlag. Investoren, die auf Nummer sicher gehen wollen, werden daher wohl auch weiterhin abwarten, bis es hier valide und belastbare Erkenntnisse gibt. Und ob die inhaltliche Aufbereitung dieser ausreichend sein wird, um alle Zweifel, auch der Investorenmasse, auszuräumen.

Ein Lichtblick … Aber, immerhin, operativ ist das Zahlenwerk erneut ein Lichtblick gewesen, wobei insbesondere das vierte Quartal von einem starken Wachstum geprägt gewesen ist. Sobald das Kapitel mit der Financial Times abgeschlossen ist, dürften diese Zahlen und die Wachstumsaussichten wieder mehr Gewicht erhalten. Bis dahin werden jedoch wohl weitere Aspekte keinen sonderlich starken Einfluss auf die Wirecard-Aktie haben.

Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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