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WOCHENAUSBLICK: Dax dürfte weiter unter dem Ukraine-Konflikt leiden

Veröffentlicht am 21.02.2022, 05:50
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Ukraine-Krise dürfte auch in der neuen Woche auf dem deutschen Aktienmarkt lasten. Zwischenzeitlich hatte sich die Stimmung zwar durch die Aussicht auf weitere Verhandlungen etwas aufgehellt, weil sich die Außenminister der USA und Russlands erneut treffen wollen. Der Westen ist aber angesichts des russischen Truppenaufmarsches im Grenzgebiet zur Ukraine weiterhin äußerst besorgt. Befürchtet wird, dass die Verlegung Zehntausender Soldaten der Vorbereitung eines Kriegs dienen könnte. Russland weist das zurück.

"Der Ukraine-Konflikt hängt wie eine graue Wolke über den Aktienmärkten", schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die jüngsten Kursschwankungen an den Finanzmärkten begründeten sich aus den ökonomischen Risiken einer Eskalation der Lage. Ein militärisches Vorgehen Russlands würde wirtschaftliche Sanktionen nach sich ziehen. Je nach militärischer Eskalationsstufe würden auch Sanktionen abgestuft zum Einsatz kommen.

Laut dem Analysten Andreas Hürkamp von der Commerzbank (DE:CBKG) dürfte der deutsche Leitindex Dax im Fall eines Einmarschs Russlands in die Ukraine Richtung 14 000 Punkte fallen. Aktuell stellt die runde Marke von 15 000 Punkten noch eine gute Unterstützung für das Börsenbarometer dar.

Allerdings, schränkte Hürkamp ein, hätten in der Historie regional begrenzte Kriege die Aktienmärkte oft nur kurzfristig belastet. Daher bestehe für langfristig orientierte Anleger, die in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt Aktienpositionen aufgebaut haben, durchaus die Möglichkeit, die Ukraine-Krise auszusitzen.

Für die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) stehen neben der Geopolitik die hohe Teuerung beziehungsweise die Antworten der Notenbanken darauf im Fokus. Diese machen ihre Geldpolitik auch davon abhängig, welche Rückschlüsse aktuelle Wirtschaftsdaten auf die Konjunktur und damit die Inflation zulassen.

So haben den Helaba-Experten zufolge in den USA jüngst die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion positiv überrascht, während regionale Stimmungsindikatoren eher enttäuscht hätten. In der neuen Woche folgten nun unter anderem mit den Neubauverkäufen am Donnerstag und den Auftragseingängen langlebiger Güter am Freitag weitere Daten, die Hinweise zur Politik der US-Notenbank geben können.

An den Märkten wird laut Helaba spekuliert, ob die Fed im März den Zinserhöhungszyklus mit einem kleinen oder großen Schritt beginnen wird. Von den Fed-Mitgliedern seien dazu widersprüchliche Signale gekommen.

Nach Auffassung des Analysten Sven Streibel von der DZ Bank wird die Notenbank-Rhetorik insgesamt zwar schärfer. Nach der Fed und der britischen Notenbank stelle nun auch die Europäische Zentralbank eine restriktivere Geldpolitik in Aussicht. Allerdings sei die derzeit antizipierte US-Zinswende schon überregional vollumfänglich in den Kursen berücksichtigt. Anleger fürchten, dass bei unerwartet stark steigenden Zinsen zur Bekämpfung der Inflation Aktien gegenüber Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.

Mit Blick auf die hierzulande anstehenden Konjunkturdaten richtet sich die Aufmerksamkeit am Dienstag auf den Ifo-Geschäftsklimaindex für Februar. Dieser dürfte laut Helaba wegen der anstehenden Corona-Lockerungen leicht zulegen. Unsicherheiten durch die Ukraine-Krise und Belastungen durch hohe Energiekosten blieben allerdings.

Darüber hinaus dürften in der neuen Woche auch Geschäftszahlen von Unternehmen neue Impulse liefern. Am Dienstag etwa öffnen der Medizinkonzern und Krankenhausbetreiber Fresenius (DE:FREG) sowie seine Dialysetochter Fresenius Medical Care (DE:FMEG) ihre Bücher. Am Mittwoch folgt unter anderem der Rückversicherer Munich Re (DE:MUVGn) . Am Donnerstag schauen die Anleger zum Beispiel auf die Quartalszahlen der Deutschen Telekom (DE:DTEGn) und am Freitag auf die Resultate des Chemiekonzerns BASF (DE:BASFN) .

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