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WOCHENAUSBLICK: Dax zu Beginn des zweiten Quartals in schwieriger Marktphase

Veröffentlicht am 01.04.2022, 16:27
Aktualisiert 01.04.2022, 16:30
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz der Erholung im Laufe des März müssen sich Anleger auf weiterhin ruppige Börsenzeiten gefasst machen. Laut dem Commerzbank-Anlagestrategen Chris-Oliver Schickentanz bleiben de Unsicherheitsfaktoren groß. "Dies betrifft mit der politischen Großwetterlage die hohen und sehr volatilen Energiepreise. Sukzessive dürften auch die sich verschlechternden Konjunkturindikatoren auf die Aktienmarktstimmung drücken", befürchtet der Experte.

Auch der Marktexperte Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets rechnet damit, dass die kommenden Wochen für Aktionäre nicht einfach werden. "Aktuell spricht vieles dafür, dass sich der Dax erst einmal wieder in Richtung 14 000 Punkte orientiert. Der Start in das zweite Quartal dürfte für den deutschen Aktienindex deutlich ungemütlicher werden als es die vergangenen drei Erholungswochen vermuten lassen", befürchtet er.

Der Dax hatte das erste Quartal mit einem Minus von 9,3 Prozent beendet, obwohl er zum Ende hin viel Boden wieder machen konnte. Zeitweise waren die Verluste seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine wieder ausgeglichen. Laut dem Commerzbank-Experten Schickentanz könnte ein echter Fortschritt in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine vielleicht noch einen Impuls bringen. Ohne diesen sieht er den Dax aber weiter in einer volatilen Seitwärtsbewegung. Der deutsche Leitindex hat sich neuerdings im neutralen Mittelfeld des Bereichs von 14 000 bis 15 000 Punkten eingependelt.

Für Anleger ist es dabei kein einfaches Unterfangen, angesichts der gegenwärtigen Konflikte mit Russland die mittel- bis langfristigen wirtschaftlichen Unsicherheiten abzuschätzen. BASF-Chef Martin Brudermüller etwa warnt für den Fall eines längerfristigen Ausfalls von Gas- und Öllieferungen vor beispiellosen wirtschaftlichen Schäden. Nach der von Russland verfügten Abrechnung in Rubel lieferte der Staatskonzern Gazprom (MCX:GAZP) am Freitag allerdings zunächst weiter Gas.

Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank spricht von der realen Gefahr einer "Rezflation", also einer Rezession bei hohen Preisen. Den schärfsten Einbruch der Ifo-Geschäftserwartungen seit der Corona-Krise vergleicht er mit einer "Panik-Attacke in der deutschen Wirtschaft". Schnelle geldpolitische Unterstützung wie in vergangenen Krisen würde dieses Mal schwerer fallen: Laut Halver stecken die Währungshüter in einen massiven Dilemma, da die Geldpolitik nicht gleichzeitig offensiv und defensiv handeln könne.

Auf der anderen Seite haben die Turbulenzen der vergangenen Wochen Chancen geschaffen, auch dies betonen Experten gern immer wieder. Eigentlich wäre es auch nicht außergewöhnlich, wenn die Kurse vor dem Sommer steigen. "Aus saisonaler Perspektive geben die Bullen am Aktienmarkt im April typischerweise noch einmal Vollgas, bevor das saisonal schwache Sommerhalbjahr beginnt", sagte Oliver Baron von Godmodetrader. Dies gelte vor allem für die US-Börsen (DE:SXR4).

Laut Halver ist es auch ein Faktor, dass "Anleger über Absicherungen am Terminmarkt mittlerweile auch für weitere Eskalationen im Ukraine-Krieg gewappnet sind". Damit verbindet er sogar mögliche Impulse nach oben, denn bei Kurserholungen müssten Anleger dann zuvor eingegangene Absicherungspositionen auflösen. Kursgewinne wie etwa am vergangenen Dienstag waren am Markt auch mit solchen Eindeckungen durch Spekulanten begründet worden, die auf fallende Kurse gesetzt hatten.

Ein Blick auf die Agenda der kommenden Tage zeigt nach dem absolvierten robusten US-Arbeitsmarktbericht für März nur wenige große Highlights. Am Dienstag dürfte der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im Fokus stehen und am Mittwoch werden die Anleger wohl im Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed genau mitlesen. Die Fed hat bereits damit begonnen, gegen die hohe Inflation vorzugehen. Von ihr werden im Jahresverlauf deutliche Zinsanhebungen erwartet. Es wird sogar für möglich gehalten, dass die US-Notenbank von den üblichen Zinsschritten um einen Viertelprozentpunkt abweicht und größere Anhebungen ins Auge fasst.

Auf Unternehmensseite ist die Berichtssaison hierzulande mit nur noch wenigen Nachzüglern so gut wie ausgestanden. Dafür nimmt die Saison der Hauptversammlungen Fahrt auf.

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