Investing.com - Die Aktien von Worldline (EPA:WLN) erlebten am Freitag einen dramatischen Absturz. Innerhalb kürzester Zeit verloren die Papiere rund 19 % an Wert und notierten zuletzt bei 7,16 Euro. Ursache für diesen Einbruch waren gleich zwei schwerwiegende Entwicklungen: der überraschende Rücktritt des langjährigen CEOs Gilles Grapinet sowie die Senkung der Umsatz- und Gewinnprognosen für das Jahr 2024.
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Führungswechsel sorgt für Unruhe
Am Freitagmorgen verkündete Worldline den Rücktritt von CEO Gilles Grapinet, der den europäischen Bezahldienstleister seit über elf Jahren geleitet hatte. An seine Stelle tritt interimsmäßig der stellvertretende CEO Marc-Henri Desportes, der ab dem 30. September die Geschäfte übernehmen wird. In der Pressemitteilung des Unternehmens hieß es, dass dieser Wechsel für Kontinuität sorgen solle.
„Der Wechsel an der Spitze des Unternehmens bringt eine gewisse Unsicherheit mit sich, aber einige könnten dies als einen Schritt in die richtige Richtung betrachten“, schrieben Analysten von Citi Research in einer ersten Einschätzung.
Schwache Aussichten belasten den Kurs
Neben dem CEO-Wechsel sorgten vor allem die deutlich gesenkten Prognosen für Unruhe. Worldline musste seine Umsatzprognose für das Jahr 2024 nach unten korrigieren. Erwartete das Unternehmen zuvor noch ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 3 %, rechnet es nun nur noch mit einem Zuwachs von rund 1 %. Besonders in bestimmten Geschäftssegmenten gebe es laut Unternehmensangaben „Performance-Probleme“, die eine stärkere Expansion verhindern.
Auch auf der Gewinnseite musste Worldline zurückrudern - bereits zum dritten Mal in Folge. Das bereinigte EBITDA – also der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen – wird nun bei etwa 1,1 Milliarden Euro erwartet, was unter der bisherigen Schätzung von 1,13 bis 1,17 Milliarden Euro liegt.
Darüber hinaus dürfte der freie Cashflow, also der nach allen Ausgaben und Investitionen verbleibende liquide Mittelzufluss, auf rund 200 Millionen Euro sinken. Auch dies liegt deutlich unter der bisherigen Prognose von 230 Millionen Euro.
Wie Citi Research betont, bleibt die Visibilität nach der erneuten Prognosesenkung ein kritisches Thema und wirft auch Fragen zu den Mittelfristzielen des Unternehmens auf.
Um den Herausforderungen zu begegnen, kündigte Worldline an, Kostensenkungsmaßnahmen zu ergreifen.
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