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Zurich-Chef will ramponiertes Ansehen wiederherstellen

Veröffentlicht am 12.05.2016, 10:35
© Reuters. An old logo of Zurich Insurance Group is seen at its headquarters in Zurich
GASI
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Zürich (Reuters) - Kosten für den Umbau der Problemsparte Schadenversicherung und schlechtere Ergebnisse an den Kapitalmärkten haben der Zurich Insurance Group den Jahresauftakt verhagelt.

Der Gewinn sank im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent auf 875 Millionen Dollar, wie Europas fünftgrößter Versicherungskonzern am Donnerstag mitteilte. Für den neuen Zurich-Chef Mario Greco hat nun der gute Ruf des Versicherers oberste Priorität. "Vorrangig ist die Reputation, die Glaubwürdigkeit des Unternehmens, die durch den Vorfall im Jahr 2015 angegriffen ist", sagte der Italiener. "Am wichtigsten ist es, die wiederherzustellen."

Zurich hatte die Anleger im vergangenen Jahr mit mehreren Gewinnwarnungen vergrault. Wegen hoher Schadenzahlungen, Altlasten im Kerngeschäft Schadenversicherung und Restrukturierungskosten brach der Überschuss um mehr als die Hälfte ein. Der Konzern kippte sein Rentabilitätsziel und verschärfte den Sparkurs - massiver Stellenabbau inklusive. Im Dezember warf der langjährige Firmenlenker Martin Senn das Handtuch.

Greco, den Zurich vom italienischen Rivalen Generali (MI:GASI) abgeworben hat, steht seit Anfang März an der Spitze. Er muss das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs bringen, den Gewinnrückgang stoppen und neue Ertragsziele definieren. Greco zufolge kann das ramponierte Ansehen am ehesten wiederhergestellt werden, indem Zurich die Ergebniserwartungen Quartal für Quartal übertreffe. Bis dahin bleibt noch einiges zu tun. "Zurichs Kosten liegen über denen im Markt", erklärte Greco. "Das macht uns weniger wettbewerbsfähig und wir müssen das in angemessener Weise angehen." Die neue Firmenstrategie will er im November vorstellen. Einen radikalen Kurswechsel brauche Zurich aber nicht, sagte Greco.

© Reuters. An old logo of Zurich Insurance Group is seen at its headquarters in Zurich

SANIERUNG DER SCHADEN-SPARTE AUF KURS

Die Problemsparte Schadenversicherung entwickelte sich nach den Worten von Finanzchef George Quinn in den ersten drei Monaten planmäßig und dürfte im Jahresverlauf weitere Fortschritte machen. Im ersten Quartal kostete der Umbau den Konzern 55 Millionen Dollar und im ganzen Jahr dürfte er mit rund 500 Millionen Dollar zu Buche schlagen. Die Prämieneinnahmen der Gruppe sanken von Januar bis März um sieben Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar. In der Schaden-Sparte gingen sie um zehn Prozent zurück. Die mit nahezu 70 Prozent Prämienanteil größte Geschäftseinheit arbeitete auch dank des Ausbleibens teurer Naturkatastrophen nach zwei Verlustquartalen wieder rentabel.

An der Börse kamen Grecos Äußerungen und die Zahlen gut an. Die Zurich-Aktien setzten sich mit einem Plus von knapp vier Prozent an die Spitze der europäischen Versicherungswerte. Der Versicherer schnitt in den ersten drei Monaten besser ab als von Analysten erwartet. Diese hatten lediglich einen Überschuss von 707 Millionen Dollar prognostiziert. "Ein Quartal ist noch kein Trend", erklärte Analyst Hadley Cohen von der Deutschen Bank. "Aber Zurichs Quartalsergebnis scheint zu zeigen, das es in die richtige Richtung geht."

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