Die Zunahme der weltweiten Infektionen mit der Delta-Variante hat bei vielen Aktien zu einer erhöhten Volatilität geführt. Dennoch erreichen die breiter gefassten Aktienindizes immer neue Höchststände. Im bisherigen Jahresverlauf sind der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 und der technologielastige NASDAQ 100 Index alle gestiegen: rund 14,5%, 17,5% bzw. 16,5%.
Wie sich dieser Virusstamm während des restlichen Sommers auf Aktien auswirken könnte, ist schwer vorherzusagen. Während die meisten Analysten sich einig sind, dass eine anhaltende Volatilität wahrscheinlich ist, diskutieren andere darüber, ob auch eine Bruchlandung in Sicht sein könnte.
Angesichts der Natur der Pandemie ist die Gesundheitsbranche seit Anfang 2020 in einzigartiger Weise betroffen. Covid-19 hat die Gesundheitssysteme vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Die Industrie hat jedoch mit technologischen Fortschritten sowie Innovationen, wie neuen Impfstoffen und Medikamenten, reagiert. Verständlicherweise treibt Innovation das Wachstum an und Aktionäre innovativer Unternehmen verdienen in der Regel erhebliche Renditen.
Eine aktuelle Studie von Deloitte unterstreicht:
"Die Covid-Pandemie wird längerfristige Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme haben, die von Politik und Gesundheitsbehörden so schnell wie möglich angegangen werden sollten."
Anders ausgedrückt: Gesundheitsaktien dürften auch im Rest des Jahres für Schlagzeilen sorgen.
Heute besprechen wir daher zwei Exchange Traded Funds (ETFs), die sich auf die Branche konzentrieren.
1. Health Care Select Sector SPDR Fund
- Aktueller Kurs: 133,60 USD
- 52-Wochen-Spanne: 100,31 - 134,47 USD
- Dividendenrendite: 1,33%
- Kostenquote: 0,12% pro Jahr
Der Health Care Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLV) investiert in Biopharmaunternehmen sowie in Unternehmen, die Geräte und Verbrauchsmaterialien für Biowissenschaften und das Gesundheitswesen herstellen.
Der XLV-ETF bildet mit 64 Positionen den Health Care Select Sector Index ab. Der Fonds kam im Dezember 1998 an die Börse.
Unter den Teilsektoren hat der Sektor Gesundheitsgeräte und -bedarf mit 27,95% den höchsten Anteil, gefolgt von den Sektoren Pharma sowie Gesundheitsdienstleister und Dienstleistungen mit 27,72% bzw. 19,62%.
Die größten 10 Beteiligungen machen fast die Hälfte des Nettovermögens von 32,8 Milliarden USD aus. Johnson & Johnson (NYSE:JNJ), UnitedHealth (NYSE:UNH), Pfizer (NYSE:PFE), Abbott Laboratories (NYSE:ABT) und AbbVie (NYSE:ABBV) sind die wichtigsten Werte im Fonds.
Im vergangenen Jahr ist der Fonds um rund 24% gestiegen und hat in den letzten Tagen ein Rekordhoch erreicht. Wir glauben, dass der makroökonomische Hintergrund für die Gesundheitsbranche positiv bleiben wird.
Neben der Pandemie geben die alternde US-Bevölkerung und der Wunsch, länger und gesünder zu leben, vielen Biopharma-Unternehmen erheblichen Rückenwind. Laut dem US-amerikanischen Non-Profit Population Reference Bureau wird sich "die Zahl der Amerikaner im Alter von 65 Jahren und älter voraussichtlich von 52 Millionen in 2018 bis 2060 auf 95 Millionen fast verdoppeln".
Anleger, die an US-Gesundheitsaktien mit hoher Marktkapitalisierung interessiert sind, sollten erwägen, sich bei Rückschlägen in den Fonds einzukaufen.
2. iShares US Healthcare Providers ETF
- Aktueller Kurs: 271,74 USD
- 52-Wochen-Spanne: 188,81 - 275,60 USD
- Dividendenrendite: 0,51%
- Kostenquote: 0,42% pro Jahr
Der iShares US Healthcare Providers ETF (NYSE:IHF) investiert in Unternehmen, die Krankenversicherungen, Diagnostik und spezialisierte Behandlungen anbieten. Der Fonds kam im Mai 2006 an die Börse.
Der IHF-ETF bildet mit 62 Beteiligungen den Dow Jones US Select Health Care Providers Index nach. Der Teilsektor Managed Healthcare hat mit 45,36% den höchsten Anteil. Danach folgen die Teilsektoren Gesundheitsdienstleistungen und Gesundheitseinrichtungen mit 33,72% bzw. 12,21%.
Die größten 10 Beteiligungen machen 72% des Nettovermögens von 1,2 Mrd. USD aus. UnitedHealth, CVS Health (NYSE:CVS), Anthem (NYSE:ANTM), Humana (NYSE:HUM) und Centene (NYSE:CNC) sind dabei die wichtigsten Werte im Fonds.
Im vergangenen Jahr ist der Fonds um etwa 32% gestiegen und verzeichnete Ende Mai ein Rekordhoch. Die USA geben derzeit 16,89% ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das Gesundheitswesen aus – der höchste Prozentsatz aller Länder weltweit. Infolgedessen bleibt der IHF-ETF für viele Privatanleger eine solide langfristige Anlageoption.
Lesen Sie auch: