Bundesstaaten über die gesamte USA hinweg beginnen allmählich, Unternehmen wieder den Betrieb zu erlauben, nachdem umfassende Sperren aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Wirtschaft praktisch zum Erliegen gebracht hatten.
Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, gab am Montag detaillierte Pläne für seinen Bundesstaat bekannt und kündigte an, dass einige als nicht wesentlich erachtete Einzelhändler wie Floristen, Bekleidungs-, Buch-, Musik- und Sportgeschäfte vom Freitag an Abholung an den Filialtüren anbieten dürfen.
New York, das Epizentrum des Coronavirus-Ausbruchs in den USA, plant die schrittweise Wiedereröffnung von Einzelhandelsgeschäften, die mit einer ausgewählten Anzahl am 15. Mai beginnen soll.
In Anbetracht dessen sind hier drei Aktien aufgeführt, die von der Wiedereröffnung der Wirtschaft profitieren dürften:
1. Starbucks
Die Aktien von Starbucks (NASDAQ:SBUX)) erholten sich am Dienstag, nachdem der Kaffeehausgigant angekündigt hatte, bis Ende dieser Woche mehr als 85% seiner US-Geschäfte wieder zu eröffnen.
Anfänglich haben die Geschäfte geänderte Öffnungszeiten und bieten nur Abhol-, Liefer- und Durchfahrtsoptionen an. Bis Anfang Juni wird das Unternehmen voraussichtlich mehr als 90% seiner Filialen öffnen, wenn auch mit begrenzten Öffnungszeiten.
Die weltweit größte Kaffee-Kette folgt damit ihrem Plan zur Rückkehr ins Geschäft, den sie schon in China, dem zweitgrößten Markt, eingesetzt hatte, und wo sich die Umsätze allmählich erholen. CEO Kevin Johnson sagte:
"Die Grundlage unseres Ansatzes ist, was wir in China gelernt haben, wo mehr als 98% unserer Geschäfte jetzt geöffnet sind und nach überarbeiteten Protokollen arbeiten."
Starbucks wird auch von einem Skandal profitieren, der seinen Hauptkonkurrenten in China, Luckin Coffee (NASDAQ:LK), plagt, gegen den sowohl auf seinem Heimatmarkt als auch in den Vereinigten Staaten wegen der angeblichen Fabrikation von mehr als 300 Millionen US-Dollar Umsatz in der Bilanz von 2019 ermittelt wird.
Starbucks mit Sitz in Seattle erlitt von Januar bis Ende März einen Ausverkauf, der seine Aktie um fast 50% einbrechen ließ, wodurch die Preise wieder auf das Niveau von 2018 zurückgingen. Trotz einer ordentlichen Rückkehr von den Tiefstständen liegt der Kurs nach wie vor 17% unter dem vom Jahresanfang.
Das Unternehmen verfehlte die Gewinnerwartungen, als es sein Ergebniss vom ersten Quartals am 28. April vorlegte. Es geht davon aus, dass die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal stärker werden, bevor sie im dritten Quartal nachlassen.
2. MGM Resorts International
MGM Resorts International (NYSE:MGM) betreibt die meisten Immobilien auf dem Las Vegas Strip, darunter das Bellagio, das Mandalay Bay, das MGM Grand und den Park MGM.
Die Aktien des Spiele- und Hotelgiganten haben eine eindrucksvolle Erholung von den Tiefstständen hingelegt, die während des Höhepunkts des Coronavirus-Ausverkaufs im März erreicht wurden, und sind in den letzten sechs Wochen um erstaunliche 140% gestiegen. Trotz des jüngsten Aufwärtstrends steht bei der Aktie für das laufende Jahr immer noch ein Minus von 57% zu Buche und das am 30. April veröffentlichte Ergebnis war eine Enttäuschung.
Während unklar bleibt, wann Casinos und Hotels in Nevada wiedereröffnet werden dürfen, wollen einige Resorts am Las Vegas Strip bis zum Memorial Day, dem 25. Mai, wieder ihre Pforten öffnen.
In der Analystenkonferenz nach der Ergebnisveröffentlichung erläuterte der Vorstandsvorsitzende Bill Hornbuckle den die Schritte zu einem Neustart und sagte, sobald am Las Vegas Strip wieder der Betrieb aufgenommen werden darf, MGM einige Casinos eröffnen werde, darunter das New York-New York Hotel & Casino in der mittleren Preislage und das luxuriöse Bellagio.
Das Unternehmen wird Sicherheitsmaßnahmen festlegen, die in einem Plan umgesetzt werden, der später in diesem Monat veröffentlicht wird.
Hornbuckle erklärte:
"Das Verbrauchervertrauen ist der Schlüssel zur wirtschaftlichen Erholung und durchdachte Wiedereröffnungsstrategien sind für die Stärkung des öffentlichen Vertrauens von entscheidender Bedeutung."
Corey Sanders, der Finanzvorstand von MGM, stellte fest, dass die Hälfte der Gäst nach Las Vegas mit dem Auto kommen, eine Reisemethode, die als sicherer gilt als das Fliegen inmitten von Covid-19-Ängsten. Sanders fuhr fort, dass der Casino- und Hotelbetreiber in den kommenden Monaten eine „aufgestaute Nachfrage“ erwartet.
3. TJX Companies
Der letzte Name, der bei der Wiedereröffnung der Wirtschaft berücksichtigt werden muss, ist der Discount-Einzelhändler TJX Companies (NYSE: TJX), dem die Marken TJ Maxx, Marshalls und Home Goods gehören.
Die Kette, die eine große Auswahl bekannter Designermarken mit hohen Preisnachlässen anbietet, wird wahrscheinlich vom Ende der Anordnungen zu Hause zu bleiben profitieren, da die Verbraucher auf der Suche nach Schnäppchen zu Discountern wechseln, insbesondere im Hinblick auf die nach wie vor hohe Arbeitslosigkeit und den Rezessionstrend, der derzeit die Weltwirtschaft in Griff hat.
Dies sollte TJX helfen, wieder auf Kurs zu kommen, wenn der normale Betrieb zurückkehrt, da sein Geschäftsmodell stark von Kunden abhängt, die seine Geschäfte besuchen.
Die Aktie, die letzte Nacht zu 48,17 USD aus dem Handel ging, hat eine Rallye von 47% geschafft, seit sie im März auf ihren tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren gefallen war, liegt aber in diesem Jahr noch immer um 21% im Minus.
Die in Framingham, MA, ansässige Discount-Bekleidungs- und Wohnkulturkette, die insgesamt 4.412 Geschäfte in neun Ländern betreibt - darunter die USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Deutschland, Polen, Österreich, die Niederlande und Australien - wird am Dienstag, dem 19. Mai, vor Handelsbeginn die Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Dem Durchschnitt der Schätzungen nach wird der Einzelhändler bei einem Umsatz von 6,22 Mrd. USD einen Gewinn von 0,05 USD je Aktie erzielen.
"Geschäfte außerhalb der Einkaufszentren werden wahrscheinlich frühzeitig von der Wiedereröffnung profitieren, da die Verbraucher überfüllte Einkaufszentren meiden", so eine aktuelle Mitteilung von Analysten der Bank of America (NYSE:BAC). Das sollte ein gutes Zeichen für den Discounter sein.