Die Omikron-Variante des Coronavirus in Südafrika, die wohl noch ansteckender ist als Delta und weswegen einige Regierungen bereits ein Einreiseverbot für Reisende aus dem südlichen Afrika erlassen haben, sorgte Ende letzter Woche für Kursturbulenzen an den US-Börsen.
Die US-Aktienmärkte rutschten am Freitag deutlich ab, als die neue Corona-Variante die Anleger daran erinnerte, dass die Bedrohung durch das tödliche Virus auch nach einer erfolgreichen Impfkampagne und inzwischen besseren Therapiemöglichkeiten immer noch besteht.
Der Dow Jones Industrial Average fiel am Freitag um 2,53% - sein schlechtester Tag in diesem Jahr. Der S&P 500 verlor 2,27%, während der NASDAQ Composite um 2,23% einbrach. Es ist zwar noch zu früh, um die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen dieser neuen COVID-Variante vorherzusagen, aber die Unsicherheit über ihren künftigen Verlauf könnte die Anleger nach wie vor in die Sicherheit treiben und zum Verkauf risikoreicher Assets zwingen.
Unabhängig von den Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Virus blicken die Anleger auch auf einige wichtige Geschäftsberichte. Hier sind drei, die wir in dieser Woche im Auge behalten:
1. Salesforce.com
Salesforce.com (NYSE:CRM), ein Anbieter von Unternehmenssoftware und Cloud-Computing-Lösungen für das Kundenbeziehungsmanagement, wird am Dienstag, den 30. November, nach Börsenschluss seine Quartalsergebnisse bekannt geben. Der Softwareanbieter dürfte Analysten zufolge im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 6,8 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 0,92 US-Dollar pro Aktie erzielt haben.
Im August verzeichnete das in San Francisco ansässige Unternehmen einen starken Anstieg des Quartalsumsatzes und erhöhte daraufhin seine Prognose für den Jahresumsatz. Ausschlaggebend dafür waren die unerwartet kräftig gestiegenen Ausgaben der Kunden. Außerdem hat CRM sein Angebot durch eine Reihe von Akquisitionen erweitert, z.B. durch den Anbieter von Datenvisualisierungslösungen Tableau und MuleSoft, das Anwendungen schnell und einfach miteinander verbindet.
Im vergangenen Sommer schloss Salesforce dann noch die Übernahme von Slack (NYSE:WORK) Technologies für 27,7 Milliarden US-Dollar ab, eine Transaktion, die das Umsatzwachstum um mehr als 25 % pro Jahr ankurbeln soll. Mit einem Schlusskurs von 284,21 US-Dollar am Freitag ist die Salesforce-Aktie in diesem Jahr um 27 % gestiegen und hat damit den technologielastigen NASDAQ-Index outperformt.
2. Kroger
Der Supermarkt-Gigant Kroger (NYSE:KR) legt am Donnerstag, den 2. Dezember, vor Börseneröffnung seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2021 vor. Analysten erwarten einen Gewinn von 0,66 US-Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 31,14 Milliarden US-Dollar.
Die in Cincinnati ansässige Lebensmittelkette profitiert weiterhin von einigen Verhaltensweisen aus der Pandemie-Ära, die sich hartnäckig halten, einschließlich des erhöhten Konsums von Frischprodukten, wie z.B. Fleisch, die zu den margenstärkeren Kategorien gehören. Der jüngste Geschäftsbericht dürfte aber auch Aufschluss darüber geben, wie der Lebensmittelhändler mit der höheren Inflation, Lieferunterbrechungen und Arbeitskräftemangel zurechtkommt.
Die Kroger-Aktie hat in diesem Jahr dank der steigenden Umsätze und der Beteiligung an der US-Impfkampagne gegen COVID-19 um 36 % zugelegt.
Das Unternehmen hat landesweit Millionen von Menschen geimpft und damit neue Stammkunden für seine Apotheken- und Supermarktangebote gewonnen. Kroger erzielte in dem am 30. Januar zu Ende gegangenen Geschäftsjahr einen Rekordumsatz von 132,5 Milliarden US-Dollar
3. Snowflake
Der Cloud-Datensoftwarehersteller Snowflake (NYSE:SNOW) wird am Mittwoch, den 1. Dezember, nach Börsenschluss seine Zahlen für das dritte Quartal 2022 veröffentlichen. Die von Investing.com befragten Experten rechnen mit einem Umsatz von 305 Millionen US-Dollar und einem Verlust von 0,0567 US-Dollar pro Aktie.
Ende August lieferte Snowflake unerwartet gute Ergebnisse und eine rosige Prognose für das dritte Quartal. Dabei profitierte das Unternehmen von der Modernisierung seiner Unternehmensanwendungen und -netzwerke. Außerdem suchen die Kunden nach Möglichkeiten, immer größere Datenmengen von verschiedenen Standorten aus zu verwalten und zu analysieren.
Einem von Bloomberg zitierten Bericht der UBS (SIX:UBSG) zufolge ist Snowflake weniger durch das Web Services-Produkt Redshift des Konkurrenten Amazon (NASDAQ:AMZN) bedroht. Auf seinem Analystentag im Juni erklärte Snowflake, dass der Cloud-Anbieter bis zum Geschäftsjahr 2029 einen Umsatz von 10 Milliarden US-Dollar anstrebt. Analysten erwarten, dass der Jahresumsatz im laufenden Geschäftsjahr 2022 die Marke von 1 Milliarde Dollar überschreiten wird.
SNOW-Aktien schlossen am Freitag bei 362,60 US-Dollar. In diesem Jahr sind sie bereits um 30 % gestiegen.