Nach der kräftigen Kurserholung in der vergangenen Woche, bei der einige Aktienindizes neue Höchststände markierten, werden die Anleger in der letzten Kalenderwoche des Jahres 2021 nach Anzeichen dafür Ausschau halten, ob sich diese Rallye bis ins nächste Jahr fortsetzen könnte.
Nach ermutigenden Berichten über die geringer als befürchtet eingestuften wirtschaftlichen Risiken, die von der Omikron-Variante des Coronavirus ausgehen, verzeichnete der S&P 500 am Donnerstag einen neuen Schlussrekord. Dank der Kursgewinne der vergangenen Woche konnte der S&P 500 seinen Jahresgewinn auf nunmehr 26 % ausbauen.
Dennoch kann es aufgrund der Ungewissheit über die Auswirkungen der neuen Virus-Variante auf die Wirtschaft zu weiteren Marktturbulenzen kommen, zumal viele Wirtschaftszweige weiterhin mit Personalengpässen und Problemen in der Lieferkette zu kämpfen haben. In diesem von Unsicherheit geprägten wirtschaftlichen Umfeld stellen wir im Folgenden drei Large-Cap-Aktien vor, die wir in der kommenden Woche im Auge behalten werden:
1. Tesla
Die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) haben sich in der vergangenen Woche kräftig erholt. Sie sind um mehr als 14 % gestiegen und wieder über die Marke von 1.000 Dollar je Aktie geklettert.
Diese mächtige Rallye hat den Bullen neue Hoffnung gegeben, dass der Elektroautobauer seinen Höhenflug auch im nächsten Jahr fortsetzen wird, vor allem, weil sein CEO Elon Musk allmählich genug Geld aus dem Aktienverkauf beisammen hat für die größere Steuernachzahlung.
Musk schrieb letzte Woche auf Twitter, er sei "fast fertig" mit dem Verkauf seiner Beteiligung an Tesla. Bislang hat der reichste Mann der Welt 15,4 Milliarden Dollar seiner Aktien an dem Unternehmen abgestoßen. Damit will er eine geschätzte Steuerlast von über 10 Milliarden Dollar begleichen, die sich aus der voraussichtlichen Ausübung von Optionen ergibt.
Wedbush-Analyst Dan Ives schrieb in einer Notiz:
"Diese Erklärung von Musk beseitigt den Überhang bei der Aktie. Der Verkaufsdruck und die negativen Wahrnehmungen fallen nun weg und der Fokus liegt wieder auf den fundamentalen Treibern."
Die Tesla-Aktie schloss am Donnerstag bei 1.067 Dollar. Dank der Rallye in der vergangenen Woche konnte das Papier des führenden EV-Herstellers seine Gewinne in diesem Jahr auf fast 50 % steigern.
2. Delta Air
Aktien von Fluggesellschaften stehen zum Jahresende angesichts des Chaos, das die rasche globale Ausbreitung von Omikron verursacht hat, erneut unter Druck.
Delta Air Lines (NYSE:NYSE:DAL) und andere Fluggesellschaften meldeten am Donnerstag, dass sie Dutzende von Flügen an Heiligabend wegen COVID streichen mussten; weitere fast 1.000 Flüge wurden am ersten Weihnachtstag annulliert. "Das Winterwetter und Omikron zwangen Delta Air Lines am Samstag zur Streichung von 344 Flügen von etwa 3.000 geplanten Flügen, nachdem alle Möglichkeiten und Ressourcen ausgeschöpft wurden, um diese Annullierungen zu verhindern," sagte ein Sprecher des Unternehmens und fügte hinzu, dass die Folgen wohl auch am Sonntag spürbar sein würden.
"Die landesweite Häufung von Omikron-Fällen in dieser Woche hatte direkte Auswirkungen auf unsere Flugbesatzungen und die Menschen, die den Flugbetrieb gewährleisten", sagte United Airlines (NASDAQ:UAL) am Donnerstag in einer Erklärung. "Infolgedessen mussten wir leider einige Flüge streichen und informieren die betroffenen Passagiere, ehe sie zum Flughafen kommen."
Die Aktien der wertvollsten US-Fluggesellschaft Delta Air sind gegenüber ihrem 52-Wochen-Hoch um 25 % gesunken. Sie schlossen am Donnerstag bei 39,30 Dollar.
Neben den Auswirkungen der Pandemie gibt es weitere Belastungen, die den Airlines auch im nächsten Jahr zu schaffen machen dürften. Dazu gehören vor allem die höheren Treibstoffkosten, die das Ergebnis der Fluggesellschaften im laufenden Quartal und darüber hinaus negativ beeinflussen.
3. Pfizer
Unter den Large-Cap-Aktien aus dem Gesundheitssektor steuert Pfizer (NYSE:PFE) auf ein starkes Börsenjahr 2021 zu.
Die US-Behörden haben erst letzte Woche die COVID-Pille des Unternehmens als Notfallmedikament zugelassen. Sobald die Produktion hochgefahren ist, soll das Mittel namens Paxlovid als wirksame Waffe gegen das Virus dienen und Menschen mit einem hohen Risiko für schwerwiegende Komplikationen durch die Krankheit einen Krankenhausaufenthalt ersparen.
In einer großen klinischen Studie wurde nachgewiesen, dass die orale Therapie die Zahl der Hospitalisierungen um 88 % reduziert, sofern sie ungeimpften Hochrisikopatienten innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der ersten Symptome verabreicht wird. Das in New York City ansässige Unternehmen, das auch der führende Anbieter des mRNA-basierten Impfstoffs zur Bekämpfung der Viruserkrankung COVID ist, will die Produktion der Pille im nächsten Jahr hochfahren und so eine weitere Einnahmequelle für PFE schaffen.
Im November teilte die US-Regierung mit, dass sie 10 Millionen Einheiten der Pfizer-Pille zu einem Preis von fast 5,3 Milliarden Dollar bestellt habe - das sind etwa 530 Dollar pro Behandlung. Die Pfizer-Aktien schlossen am Donnerstag bei 58,71 Dollar. Sie haben im Jahresverlauf fast 60 % zugelegt.