Den Aktienanlegern steht eine weitere geschäftige Woche ins Haus. Denn einige der größten US-Unternehmen legen ihre Quartalsergebnisse vor, und es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass der wirtschaftliche Aufschwung des Landes den Firmen bei der Rückkehr zur Normalität hilft.
Bislang haben 87% der S&P 500 Unternehmen die Erwartungen übertroffen, allen voran die Technologiegiganten wie Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon.com (NASDAQ:AMZN). In Summe dürften die Unternehmensgewinne im ersten Quartal laut Refinitiv um mehr als 46% zulegen.
Da die Rentabilität der Unternehmen im Zuge der konjunkturellen Erholung zunimmt, machen sich die Anleger Sorgen, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik möglicherweise früher als geplant straffen muss.
Der S&P 500 legte im April um 5,2% zu und baute damit sein Jahresplus auf 11,2% aus. Der Dow erhöhte sich im April um 2,7%, während der technologielastige NASDAQ im vergangenen Monat um 5,4% zulegte.
In der kommenden Woche erhalten Anleger Einblicke in die jüngsten Quartalsergebnisse einiger der größten Unternehmen des Landes. Unten sind drei Aktien aus verschiedenen Sektoren aufgeführt, die einen Blick wert sind:
1. Berkshire Hathaway
Die von Warren Buffett geführte Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa), (NYSE:BRKb) veröffentlichte am Samstag ihre Ergebnisse für das erste Quartal 2021. Demnach erzielten die Beteiligungen des Konglomerats, zu denen unter anderem Anteile an Versicherungs-, Transport- und Versorgungsunternehmen gehören, ein um 20% höheres operatives Ergebnis als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Das 282 Milliarden Dollar schwere Aktienportfolio von Berkshire brachte im Berichtsquartal einen Nettogewinn von 11,7 Milliarden Dollar, nach einem Verlust von 49,7 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor, als die Pandemie die USA überrollte und die Aktienkurse einbrachen.
Während der Jahreshauptversammlung der Gesellschaft sagte der amerikanische Starinvestor, dass der aktuelle Boom bei Kleinanlegern und Daytradern nicht nachhaltig ist. "Der Impuls zum Glücksspiel ist in den Menschen überall auf der Welt sehr ausgeprägt", sagte er zu den Investoren.
"Man schafft sich für eine Weile seine eigene Realität, aber niemand sagt einem, wann die Uhr 12 schlägt und alles sich in Kürbisse und Mäuse verwandelt."
Die Berkshire-Aktien sind in diesem Jahr bereits um 18% gestiegen. Sie schlossen am Freitag bei 274,95 Dollar.
2. Pfizer
Der weltweit agierende Pharmariese Pfizer (NYSE:PFE) wird am Dienstag, den 4. Mai, vor Börseneröffnung seine Ergebnisse für das erste Quartal bekannt geben. Analysten schätzen den Gewinn des Gesundheitsgiganten auf 0,78 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 13,65 Milliarden Dollar.
Pfizer ist einer der weltweit führenden Impfstoffhersteller gegen COVID-19 und liefert Milliarden von Impfdosen an Regierungen auf der ganzen Welt zur Bekämpfung des ansteckenden Virus. Das Unternehmen prognostizierte im Februar, dass es in diesem Jahr mit dem COVID-19-Impfstoff, den es zusammen mit dem deutschen Biotechnologieunternehmen BioNTech SE (NASDAQ:BNTX) entwickelt hat, rund 15 Milliarden Dollar Umsatz machen dürfte.
Die Verantwortlichen des Pharmakonzerns, allen voran Geschäftsführer Albert Bourla, sind zuversichtlich, dass der von seinem Unternehmen entwickelte Wirkstoff auch gegen die neuen aufgetretenen Varianten wirkt. Auf diese Weise erhofft sich das Unternehmen, in Zukunft einen besseren Preis für das Vakzin zu erzielen. Pfizer will außerdem neue Produkte mit seiner mRNA-basierten Technologie entwickeln.
Die Pfizer-Aktie hat in diesem Jahr 5% zugelegt und schloss am Freitag bei 38,65 Dollar.
3. PayPal
Der Zahlungsdienstleister PayPal Holdings (NASDAQ:PYPL) legt am Mittwoch, den 5. Mai, nach Börsenschluss seine Zahlen für das erste Quartal vor. Analysten erwarten im Durchschnitt einen Gewinn von 1,01 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 5,91 Milliarden Dollar.
Da die Verbraucher während der Pandemie in Scharen online shoppen, erlebt die Plattform von PayPal einen kräftigen Volumenanstieg, der sich stark auf den Gewinn auswirken dürfte. Im Vorquartal konnte der Technologieriese den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifachen.
"PayPal war noch nie so relevant und so nötig wie im Augenblick", sagte Chief Executive Officer Dan Schulman in einem Interview mit Bloomberg im Februar.
"Die Welt hat ganz klar einen Sprung von drei bis fünf Jahren ins nächste digitale Zeitalter gemacht, und es gibt von hier aus keinen Weg zurück."
Beflügelt durch diese beispiellose Verlagerung auf den E-Commerce hat sich die PYPL-Aktie im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt und schloss am Freitag bei 262,29 Dollar pro Aktie.